Darja Kassatkina: Warum sich die Tennis-Hoffnung von Russland lossagte

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Freitag, 25. April 2025 , , , ,

Darja Kassatkina bei einem Tennismatch (Foto: keystone)

Tennisstar Darja Kassatkina findet in Australien endlich Freiheit – und erklärt ihren dramatischen Bruch mit der Heimat

Darja Kassatkina hat Russland den Rücken gekehrt – nicht nur aus sportlichen Gründen, sondern wegen tiefgreifender gesellschaftlicher Zwänge. Die 27-jährige Tennisspielerin lebt seit März in Australien, dem Land, das ihr die Freiheit gibt, offen zu sich selbst zu stehen.

Von Russland nach Australien: Ein Abschied mit Konsequenzen

Die Entscheidung der aktuellen Nummer 14 der Weltrangliste ist nicht nur ein persönlicher Meilenstein, sondern auch eine politische Botschaft. Gegenüber dem britischen Guardian erklärte Kassatkina, dass sie sich in Russland nicht frei entfalten konnte. Ihre Homosexualität, der offene Umgang damit und ihre kritische Haltung zum Krieg gegen die Ukraine machten ein Leben in ihrer Geburtsstadt Togliatti unmöglich.

Offenes Coming-out und klare Worte gegen den Krieg

Schon 2022 machte Kassatkina mit einem Interview Schlagzeilen, in dem sie offen zu ihrer Sexualität stand und den russischen Angriffskrieg als „Albtraum“ bezeichnete. Die Reaktionen in Russland waren scharf – ein Politiker wollte sie laut ntv zur „ausländischen Agentin“ erklären. Zwar blieb dieser Schritt aus, doch spätestens seit dem Verbot aller LGBTQ-Aktivitäten durch das russische Höchstgericht im November 2023 ist klar, dass queeres Leben dort unter massiver Bedrohung steht.

Australien als neue Heimat – privat und beruflich

Neben der politischen Lage war auch das gesellschaftliche Klima ein Grund für ihren Entschluss. „Australier leben in Frieden miteinander. In Russland wurde die Situation immer schlimmer – auch durch den Krieg“, sagte Kassatkina. In Australien lebt sie heute mit ihrer Partnerin, der früheren russischen Eiskunstläuferin und Olympiasilbermedaillengewinnerin Natalja Sabijako. Die beiden reisen gemeinsam zu Turnieren, führen ein öffentliches Leben, das in Russland nicht mehr denkbar wäre.

Emotionale Reaktionen nach der Nationalitätenänderung

Die Bekanntgabe ihres Nationenwechsels war für Kassatkina ein intensiver Moment. Sie habe grosse Angst vor negativen Reaktionen gehabt, sei aber von den Rückmeldungen positiv überrascht worden. Besonders die australische Öffentlichkeit habe sie herzlich empfangen.

Am Freitag startet Kassatkina nun mit gestärktem Selbstbewusstsein in die Madrid Open. In der zweiten Runde trifft sie auf die US-Amerikanerin Alycia Parks. Es ist ein sportlicher Neuanfang – und ein Symbol für persönliche Freiheit.

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