Die Inflation in der Schweiz bleibt moderat – warum unser Land im Vergleich zur EU relativ gut abschneidet
Inflation ist derzeit eines der dominierenden Themen – sowohl in Europa als auch weltweit. Doch im Vergleich zu den Nachbarländern bleibt die Teuerung in der Schweiz erstaunlich gering. Warum ist das so? Dieser Hintergrundbericht zeigt, welche Faktoren zur Stabilität beitragen, wie die Schweizerische Nationalbank (SNB) darauf reagiert und was Verbraucherinnen und Verbraucher in Zukunft erwarten können.
Inflation beschreibt den allgemeinen Anstieg von Preisen für Waren und Dienstleistungen – verbunden mit dem Wertverlust des Geldes. Seit der Corona-Pandemie, den Lieferkettenproblemen und dem Ukraine-Krieg steigen die Inflationsraten weltweit. Während etwa die Eurozone 2022 mit Raten über 10 % zu kämpfen hatte, blieb die Teuerung in der Schweiz deutlich tiefer. Die SNB spricht aktuell von rund 1,4 % (Stand Frühjahr 2025).
Laut dem Bundesamt für Statistik lag die Inflation in der Schweiz 2024 bei durchschnittlich 2,1 %, im ersten Quartal 2025 gar unter 1,5 %. Im Vergleich dazu meldete die Eurozone Werte um 3,2 %. Gründe dafür sind unter anderem die stabilere Energieversorgung, der starke Franken und eine traditionell niedrige Mehrwertsteuer.
Ein oft unterschätzter Faktor ist die Schweizer Mietpreisstruktur: Viele Mieten sind an den Referenzzinssatz gebunden, der sich nur langsam ändert. Auch subventionierte Gesundheitskosten und stabile Löhne wirken inflationsdämpfend. Laut einer Studie der ETH Zürich zeigt sich die Schweiz in Krisen als „strukturell resilient“ gegen Preisschocks – ein Resultat von Politik, Marktmechanismen und Verbraucherbewusstsein. Kurios: Trotz der tiefen Teuerung steigen die Preise für einzelne Alltagsprodukte wie Butter oder Kaffeekapseln deutlich.
Die Inflation in der Schweiz bleibt aktuell auf tiefem Niveau – eine Seltenheit im internationalen Vergleich. Ob das so bleibt, hängt stark von der globalen Entwicklung, geopolitischen Krisen und der Geldpolitik der SNB ab. Fest steht: Die Schweiz profitiert derzeit von ihrer stabilen Wirtschaftsstruktur, aber der Druck auf Konsum und Löhne bleibt bestehen. Lesen Sie weiter auf imticker.ch – diskutieren Sie mit und bleiben Sie informiert.
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