Frühling in den Alpen: Lawinengefahr steigt wegen Klimawandel
Der Klimawandel zeigt seine Auswirkungen in den Schweizer Alpen zunehmend auch im Frühling. Experten beobachten eine deutliche Zunahme von Nassschneelawinen – besonders in Regionen wie Davos GR, Andermatt UR oder Zermatt VS. Diese Lawinenart tritt typischerweise bei steigenden Temperaturen und durchnässtem Schnee auf.
Nassschneelawinen: Späte Gefahr mit grosser Wucht
Während Trocken- oder Pulverschneelawinen meist im Hochwinter auftreten, sorgen steigende Temperaturen im Frühling für eine andere Art von Instabilität. Der Schnee wird schwerer und gleitet oft grossflächig ab. Dies stellt für Wanderer, Touristen und Anwohner in Regionen wie Engelberg OW oder Adelboden BE ein erhöhtes Risiko dar.
Laut dem Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) sind diese Lawinen schwieriger vorherzusagen als ihre trockenen Pendants. Zudem ereignen sie sich häufig am Nachmittag, wenn die Sonneneinstrahlung besonders stark ist.
Experten schlagen Alarm: Neue Strategien nötig
Forscher und Sicherheitsexperten fordern Anpassungen bei Schutzbauten und Frühwarnsystemen. „Die klassischen Lawinengefahrenkarten reichen künftig nicht mehr aus“, sagt ein Sprecher des SLF in Davos GR. Auch in Gebieten wie Arosa GR oder Saas-Fee VS wird an neuen Monitoringmethoden gearbeitet.
Ein aktuelles Pilotprojekt in Pontresina GR testet den Einsatz von Drohnen zur Früherkennung von Schneeveränderungen. Ziel ist es, Reaktionszeiten zu verkürzen und betroffene Gemeinden schneller zu warnen.
Was Reisende wissen sollten
Wer im Frühling in die Berge reist, sollte Lawinenwarnungen genau beachten – auch bei sonnigem Wetter. Besonders exponierte Hänge in Gebieten wie Grindelwald BE oder Disentis GR können bei entsprechenden Bedingungen schnell zur Gefahr werden.
Tourismusregionen setzen verstärkt auf digitale Kommunikation, um Gäste rechtzeitig zu informieren. Viele Gemeinden betreiben eigene Infokanäle auf Social Media oder bieten SMS-Dienste an.
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