ÜGK 2023: Basel-Stadt schneidet bei Grundkompetenzen solide ab

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Donnerstag, 22. Mai 2025 , , , ,

Basel-Stadt

Leseschwäche bei Deutsch – gute Ergebnisse im Englisch Hörverstehen

Die Ergebnisse der Überprüfung der Grundkompetenzen (ÜGK) 2023 zeigen: Schülerinnen und Schüler in Basel-Stadt erreichen die national definierten Bildungsstandards grösstenteils im Rahmen anderer Kantone. Während die Leistungen in Englisch über dem Schnitt liegen, zeigt sich in Deutsch Lesen eine signifikante Abweichung nach unten. Das Erziehungsdepartement Basel-Stadt analysiert die Resultate nun im Detail und erarbeitet gezielte Massnahmen zur Leseförderung und Qualitätssicherung auf der Sekundarstufe I.

Die ÜGK wird von der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren (EDK) durchgeführt und überprüft, ob Schülerinnen und Schüler am Ende der obligatorischen Schulzeit über die definierten Grundkompetenzen verfügen. Die Erhebung 2023 war die dritte ihrer Art und umfasste Kompetenzen in Lesen, Orthografie sowie Hör- und Leseverstehen in Französisch und Englisch.

Teilgenommen haben Drittklässlerinnen und -klässler der Sekundarstufe I in allen Kantonen. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für gezielte Fördermassnahmen und langfristige Bildungsplanung.

Basel-Stadt bewegt sich laut Medienmitteilung des Erziehungsdepartements vom 22. Mai 2025 insgesamt im Schweizer Durchschnitt – mit Ausnahme eines deutlich schwächeren Werts beim Deutsch Lesen. Hier erreichen nur 77 % der Lernenden die Grundkompetenzen, fünf Prozentpunkte unter dem nationalen Schnitt (82 %). Der Erreichungsgrad wird als „moderat“ eingestuft.

Bei Deutsch Orthografie liegt Basel-Stadt mit 81 % knapp unter dem Schweizer Schnitt von 84 %, was dennoch als „recht hoch“ gilt. Besonders gut schneiden die Schülerinnen und Schüler beim Englisch Hörverstehen ab: 87 % erreichen die Kompetenz – zwei Prozentpunkte über dem nationalen Mittelwert (85 %). Auch beim Englisch Leseverstehen (75 %) liegt Basel-Stadt im Mittelfeld. Schwächer sind die Resultate wie schweizweit auch im Französisch: 46 % (Leseverstehen) und 55 % (Hörverstehen) – beide im „tiefen Erreichungsgrad“.

Wie in anderen Kantonen hängt das Erreichen der Grundkompetenzen in Basel-Stadt nachweislich mit der sozialen Herkunft, dem Bildungshintergrund, dem Geschlecht sowie der zu Hause gesprochenen Sprache zusammen. Mädchen erreichen in allen Sprachbereichen durchgehend bessere Resultate als Knaben – ein Muster, das sich in der ganzen Schweiz zeigt.

Derzeit werten die Volksschulen in Basel-Stadt die Ergebnisse differenziert aus, unter Einbezug kantonaler Daten. Die Erkenntnisse fliessen in die Optimierung der Sekundarstufe I sowie in die Arbeit der neuen Stelle für Qualitätsmanagement im Bereich Volksschulen ein.

Die Resultate in Deutsch Lesen haben Konsequenzen: Regierungsrat Mustafa Atici hat die Volksschulen beauftragt, gezielte Vorschläge zur Stärkung der Leseförderung zu erarbeiten. Parallel läuft eine Überprüfung des Sprachenkonzepts zusammen mit den Kantonen Basel-Landschaft und Solothurn. Dabei sollen insbesondere die Resultate in Französisch berücksichtigt werden.

Eine vertiefte Analyse der Fremdsprachenkompetenzen wird Anfang 2026 erwartet. Ziel ist eine nachhaltige Stärkung der sprachlichen Grundbildung in der Region.

Die ÜGK 2023 bestätigt die solide Leistungsfähigkeit der Basler Volksschulen, offenbart aber auch Schwächen beim Lesen in der Schulsprache Deutsch. Mit gezielten Massnahmen zur Förderung, Qualitätsmanagement und überkantonaler Zusammenarbeit reagiert Basel-Stadt auf die Herausforderungen – für eine bessere Sprachbildung und chancengerechte Bildungslaufbahn.

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