Tierische Gefahr im Motorraum: So schützt du dich vor teuren Folgen
Ob zernagte Kabel, zerfetzte Schläuche oder kaputte Dämmmatten – Marderschäden am Auto sind kein Einzelfall mehr, sondern Alltag in vielen Regionen der Schweiz. Besonders im Frühling und Herbst häufen sich die Bissattacken im Motorraum. Die Schäden sind oft teuer – doch nicht jeder ist gut abgesichert. Welche Versicherungsleistungen greifen, welche sofortigen Massnahmen helfen und wie man sich effektiv schützt, zeigt dieser Überblick.
Der Steinmarder ist in der Schweiz weit verbreitet und bekannt für seine Neugier. Besonders an Autos, die in seinem Revier geparkt sind, lässt er sich zu Zerstörungsaktionen hinreissen – vor allem nachts. Typische Angriffsziele sind:
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Zündkabel und Stromleitungen
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Bremsleitungen und Kühlschläuche
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Isolierungen und Dämmmaterial
Experten gehen davon aus, dass sich Marder oft durch Duftspuren anderer Tiere provozieren lassen – der Motorraum wird so zum Schauplatz territorialer Kämpfe. Besonders gefährdet: Fahrzeuge, die regelmässig an verschiedenen Orten abgestellt werden.
Was tun bei Verdacht auf Marderschaden?
Erste Hinweise auf einen Marderschaden können Startprobleme, Warnleuchten oder ungewohnte Geräusche beim Fahren sein. Auch sichtbare Spuren wie Haare, Kot oder Nagespuren im Motorraum sind ernst zu nehmen.
Sofortmassnahmen:
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Motorhaube öffnen und Sichtprüfung durchführen
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Werkstatt kontaktieren: Schäden sind oft versteckt und sicherheitsrelevant
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Nicht weiterfahren, wenn sicherheitskritische Komponenten (Bremsleitung!) betroffen sein könnten
Tipp: Lass dein Fahrzeug nach einem Marderschaden dokumentieren – Fotos und Werkstattprotokolle helfen bei der Versicherungsabwicklung.
Welche Versicherung zahlt was?
Ob und wie viel gezahlt wird, hängt von deinem Versicherungsschutz ab:
Versicherungsart | Deckung bei Marderschaden |
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Teilkasko | Zahlt in der Regel für direkte Schäden (z. B. Kabelbiss) |
Vollkasko | Enthält Teilkasko-Leistungen inkl. Folgeschäden |
Haftpflicht | Keine Deckung – nur für Schäden an Dritten |
Einige Versicherer decken auch Folgeschäden (z. B. Motorschaden durch Kühlwasserverlust) – aber nur mit Zusatzbaustein oder erweiterten Bedingungen. Hier lohnt sich ein Blick in die Police.
Selbstbehalt und Schadenfreiheitsrabatt können je nach Versicherer Anwendung finden.
Wie kann man sich schützen?
Es gibt verschiedene Schutzmöglichkeiten, die kombiniert am wirksamsten sind:
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Ultraschallgeräte: erzeugen störende Töne – wirksam, aber nicht überall
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Stromplatten / Elektroschocksysteme: wirksam, aber teuer und aufwendig
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Mardergitter unter dem Auto: verhindern das Hochklettern
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Geruchsstoffe / Sprays: nur bedingt wirksam, oft kurzlebig
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Motorwäsche: entfernt Duftmarken – besonders nach Ortswechsel wichtig
Langfristig schützt ein abgesicherter Stellplatz oder Garage am zuverlässigsten.
Marderschäden sind mehr als nur ärgerlich – sie können teuer und gefährlich werden. Wer auf Warnzeichen achtet, sein Fahrzeug schützt und die Versicherungsbedingungen kennt, kann das Risiko deutlich senken. Besonders wichtig: Früh reagieren und Schäden sauber dokumentieren – damit Tierliebe nicht zur Kostenfalle wird.
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