SBB baut «Suisse Cargo Logistics» auf – acht Terminals entfallen, 65 Stellen betroffen
Die SBB passt den kombinierten Verkehr an und konzentriert sich auf wirtschaftliche Verbindungen. Ab 2026 startet die erste Strecke zwischen Dietikon und Stabio.
Die SBB richtet ihren Schienengüterverkehr neu aus. Um wirtschaftlich arbeiten zu können, fokussiert sie sich im kombinierten Verkehr auf rentable Verbindungen. Mit dem Konzept «Suisse Cargo Logistics» startet ab 2026 ein neues Angebot auf der Nord-Süd-Achse. Acht Terminals werden nicht mehr bedient. Schweizweit fallen rund 65 Stellen weg – sozialverträglich. Die SBB will bis 2033 jährlich 60 Millionen Franken einsparen.
SBB Cargo Schweiz transportiert Güter per Einzelwagenladungsverkehr, Ganzzügen und kombiniertem Verkehr (KV). Im KV werden Container auf langen Strecken per Bahn, auf kurzen per Strasse befördert. Der erste Shuttle nach dem neuen Konzept startet 2026 zwischen Dietikon (ZH) und Stabio (TI) – eine stark nachgefragte Achse durch die Alpen.
Auf der Ost-West-Achse fehlt es derzeit an Express-Trassen und geeigneter Terminal-Infrastruktur, weshalb dort noch kein Testbetrieb möglich ist.
Acht nicht rentabel betriebene Terminals der SBB werden künftig nicht mehr bedient:
Oensingen, Basel, Gossau, Widnau, Renens, St. Triphon, Cadenazzo, Lugano.
Der Umschlag an Terminals Dritter bleibt möglich. Ziel ist, den kostspieligen KV-Betrieb zu stabilisieren. Auch im Einzelwagenladungsverkehr fährt die SBB jährlich ein zweistelliges Millionendefizit.
Der Umbau betrifft auch das Personal. Rund 65 Vollzeitstellen im operativen Bereich werden bis Ende 2025 abgebaut – sozialverträglich. Betroffen sind v. a. Lokpersonal, Rangierpersonal und technisches Kontrollpersonal. Der Abbau erfolgt möglichst durch natürliche Fluktuation oder interne Wechsel. Kündigungen sind die Ausnahme. Betroffen sind:
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Zwei Drittel der Stellen im Tessin
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Ein Drittel in der Deutschschweiz
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Die Westschweiz ist nicht betroffen
Die Lösungen wurden gemeinsam mit den Sozialpartnern im Rahmen des GAV erarbeitet.
Die SBB investiert weiter in den Güterverkehr: in moderne Lokomotiven, automatisierte Systeme, Werkstätten und Rangierbahnhöfe. Der Fokus liegt auf einem kundenorientierten und kostenoptimierten Produktionsmodell – gemeinsam mit Grosskunden.
Die Grundlage bildet das 2022 vorgestellte Konzept «Suisse Cargo Logistics». Ziel ist ein finanziell eigenständiger Güterverkehr, wie es auch der Bund verlangt.
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