Seit 2019 haben sich die Strompreise im Kanton Glarus deutlich erhöht – mit regionalen Unterschieden und teils drastischen Folgen für Haushalte.
Die Strompreise im Kanton Glarus sind in den letzten fünf Jahren erheblich gestiegen, was viele Haushalte finanziell belastet. Besonders auffällig sind die regionalen Unterschiede innerhalb des Kantons. Während einige Gemeinden mit moderaten Erhöhungen konfrontiert waren, mussten andere erhebliche Preissteigerungen hinnehmen.
Im Jahr 2019 lagen die durchschnittlichen Strompreise in der Schweiz bei etwa 20 Rappen pro Kilowattstunde (Rp./kWh). Bis 2024 stiegen sie auf über 32 Rp./kWh, was einem Anstieg von mehr als 60 % entspricht. Im Kanton Glarus variieren die Preise je nach Gemeinde:
- Glarus Mitte: 2022 betrug der Hochtarif 6.41 Rp./kWh; 2023 stieg er auf 11.42 Rp./kWh, was einer Erhöhung von etwa 78 % entspricht.
- Glarus Nord: Die Preise erhöhten sich 2023 um 40–45 %, mit einem Anstieg von 9.48 Rp./kWh auf 18.04 Rp./kWh im Hochtarif.
- Glarus Süd: Hier fielen die Erhöhungen moderater aus. 2022 lag der Hochtarif bei 6.14 Rp./kWh, 2023 bei 7.22 Rp./kWh, was einem Anstieg von rund 17.6 % entspricht.
Mehrere Faktoren haben zu den steigenden Strompreisen beigetragen:
- Erhöhte Netznutzungskosten: Die Gebühren für die Nutzung der vorgelagerten Netze von Axpo und Swissgrid stiegen um rund 21 %.
- Einführung der Winterreserve: Eine neue Bundesabgabe von 1.2 Rp./kWh wurde eingeführt, um die Stromversorgung im Winter zu sichern.
- Rückkehr der Konzessionsabgabe: Die zuvor ausgesetzte Konzessionsabgabe an die Gemeinde wurde 2024 wieder eingeführt.
- Produktionsausfälle: Die Erneuerung des Kraftwerks Luchsingen führte zu einem Produktionsausfall, wodurch mehr Energie am Markt beschafft werden musste.
Die Strompreisentwicklung variiert innerhalb des Kantons Glarus:
- Glarus Mitte: 2024 stiegen die Tarife um 23 %, was für einen Vierpersonenhaushalt Mehrkosten von etwa 288 Franken pro Jahr bedeutet.
- Glarus Nord: Die Tarife blieben 2024 stabil, nachdem sie 2023 bereits stark gestiegen waren.
- Glarus Süd: 2025 sanken die Strompreise um 52.65 Franken pro Jahr für einen durchschnittlichen Haushalt.
Die Strompreise im Kanton Glarus haben in den letzten Jahren erheblich zugenommen, was viele Haushalte belastet. Allerdings gibt es Anzeichen für eine Stabilisierung oder sogar Senkung der Preise in einigen Gemeinden. Um die Stromkosten zu reduzieren, sollten Haushalte ihren Energieverbrauch überprüfen und gegebenenfalls Massnahmen zur Energieeinsparung ergreifen. Zudem kann die Investition in erneuerbare Energien, wie beispielsweise Photovoltaikanlagen, langfristig zu Kosteneinsparungen führen.
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