Carabinieri stoppen Ausbeutung in Textilbetrieb – Arbeiter lebten und litten in der Fabrik
In einem Vorort von Mailand arbeiteten zehn Menschen unter skandalösen Bedingungen: 90 Stunden pro Woche, 4 Euro Stundenlohn – und das ohne rechtliche Absicherung.
In einer Textilfabrik nahe Mailand (I) haben die Behörden schockierende Zustände aufgedeckt laut Ansa. Die Arbeiter – zehn chinesische Staatsangehörige, fünf davon ohne gültige Aufenthaltsbewilligung – lebten in der Fabrik, schliefen dort auf improvisierten Betten und verrichteten unter miserablen hygienischen Bedingungen schwere Arbeit im Akkord.
Einige von ihnen waren nicht angemeldet, erhielten keinen Versicherungsschutz, keine ärztlichen Untersuchungen – und keine fachliche Ausbildung.
Ein Betroffener wandte sich an die Staatsanwaltschaft in Mailand.
Die Polizeiaktion wurde vom Nucleo operativo del Gruppo per la Tutela del Lavoro durchgeführt. Dabei wurde ein chinesischer Mann – de facto Geschäftsführer – wegen Arbeitsausbeutung (Caporalato) festgenommen.
Der Hinweisgeber hatte berichtet, im Februar sei er nach der Forderung ausstehender Löhne (10.000 Euro) vom Arbeitgeber brutal geschlagen worden. Die Verletzungen führten zu einer 45-tägigen Krankschreibung.
Die Behörden haben das Unternehmen stillgelegt, Strafen in Höhe von 134’000 Euro wurden verhängt.
Der Fall zeigt, wie dramatisch prekär die Situation in Teilen der italienischen Textilindustrie ist:
-
Moderne Sklaverei mitten in Europa
-
Gesundheitsgefährdung & Verstoss gegen Menschenrechte
-
Gefahr von systemischer Ausbeutung im Billigsegment
Die Behörden kündigten verschärfte Kontrollen in der Region rund um Mailand an.
Ein Hilferuf aus einer Textilhölle hat die Behörden alarmiert – nun ist die „Fabrik-Dormitory“ bei Mailand geschlossen. Die Festnahme und die empfindlichen Geldstrafen sind ein starkes Signal. Doch Experten fordern mehr: Nur flächendeckende Kontrollen und harte Strafen können solche Zustände langfristig verhindern.
Verpasse keine News mehr! Aktiviere unseren kostenlosen Whatsapp-Kanal