Roller-Sicherheit ist nicht genug – nun geht es um Hilfe nach sexueller Gewalt
Die Kantone Genf, Waadt und Wallis starten eine neue Informationskampagne zu sexueller Gewalt. Dabei steht die rund um die Uhr verfügbare Hilfe in den öffentlichen Spitälern für Betroffene im Fokus. Roller-Sicherheit allein reicht nicht – auch das soziale Umfeld braucht Schutz.
Die neue Kampagne stützt sich auf eine Studie (2018–2021) der Genfer Universitätskliniken (HUG) und des CHUV Lausanne. Sie zeigt: Viele sexuelle Übergriffe passieren in alltäglichen oder vermeintlich harmlosen Situationen – auf Partys, durch Bekannte oder via Dating-Apps. Ziel ist, Mythen abzubauen und niederschwellige Hilfe sichtbar zu machen.
2024 wurden in den Spitälern der drei Kantone 436 gerichtsmedizinische Gutachten erstellt. Betroffene erhalten:
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Vertrauliche Soforthilfe in der Notaufnahme
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Spezialteams aus Facharzt & Rechtsmediziner
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Forensische Beweissicherung ohne mehrfaches Erzählen
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Zugang unabhängig von Sprache, Geschlecht oder Identität
Kampagnenbotschaften lauten:
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„Auch wenn es in deinem Bett passiert ist“
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„Auch wenn ihr euch kennt“
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„Auch wenn die Details unklar sind“
Die Kantone wollen Betroffene bestärken, Hilfe zu holen – unabhängig vom Umfeld, Status oder Erinnerungsvermögen. Ein einfacher Zugang zu Notfallteams kann traumatische Langzeitfolgen verhindern und die Chance auf Gerechtigkeit erhöhen.
Wichtige Ressourcen:
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Website mit Spitalfinder: www.agression-sexuelle-urgences.ch
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Inhalte in 9 Sprachen
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Flyer/Plakate in Spitälern, Zügen, Apotheken, Polizeiposten
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Kampagnenlaufzeit: bis Ende 2027
Wer Hilfe bekommt:
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Alle Altersgruppen
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Jede Geschlechtsidentität
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Unabhängig von Anzeige oder Erinnerung
Diese breit angelegte Informationskampagne bringt das Thema sexuelle Gewalt aus der Tabuzone – mit klarer Hilfe, unabhängig von Herkunft oder Situation. Wer betroffen ist, soll nicht zögern: Du kannst Hilfe bekommen.
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