Im Berner Jura und Seeland häufen sich Anrufe von Betrügern, die sich als Polizisten ausgeben – fünf Opfer verloren bereits viel Geld.
Seit Mitte April 2025 registriert die Kantonspolizei Bern eine besorgniserregende Zunahme von Betrugsanrufen. Besonders der französischsprachige Teil des Kantons ist betroffen. Die Täter treten als falsche Polizisten auf und fordern von den Opfern Bankkarten und Pincodes. Mehrere Tausend Franken wurden bereits erbeutet.
Telefonbetrüger, die sich als Polizisten ausgeben, sind in der Schweiz ein wachsendes Problem. Besonders ältere Menschen werden gezielt ausgewählt, da sie häufig weniger misstrauisch gegenüber amtlich klingenden Anrufen sind. Schon in den letzten Jahren warnte die Polizei regelmässig vor ähnlichen Betrugsversuchen, doch aktuell scheint sich die Lage im Kanton Bern deutlich zuzuspitzen.
Aktuelle Lage im Kanton Bern
Die Anrufe erfolgen auf Französisch und betreffen vor allem Bewohnerinnen und Bewohner des Berner Jura und des Seelandes. In fünf bekannten Fällen gelang es den Tätern, mehrere Tausend Franken zu stehlen. Die Masche: Opfer werden telefonisch aufgefordert, sich wegen angeblicher Probleme mit ihrer Bankkarte auf eine Polizeiwache zu begeben. Tatsächlich wartet ein Komplize in der Nähe des Wohnorts, nimmt die Bankkarten samt Pincode entgegen und hebt unverzüglich Bargeld bei der Bank ab.
Die Täter treten in ziviler Kleidung auf, um keinen Verdacht zu erregen. Oft wird ein professioneller Ablauf vorgetäuscht, der selbst aufmerksame Personen verunsichern kann.
Besonders auffällig ist, dass die Täter ihre Opfer in ihrer Muttersprache kontaktieren. Dies erhöht die Glaubwürdigkeit der Anrufe erheblich. Die Betrüger agieren oft als gut organisierte Gruppen, meist aus dem Ausland.
Die Polizei weist ausdrücklich darauf hin: Echte Polizisten verlangen niemals Bankkarten, Pincodes oder Geld.
Verhaltenstipps der Polizei
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Keine Bankkarten oder Pincodes an unbekannte Personen übergeben.
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Gespräche mit angeblichen Polizisten am Telefon sofort beenden.
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Keine finanziellen Informationen oder Kontodaten am Telefon preisgeben.
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Verdächtige Anrufe sofort der Polizei melden.
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Angehörige, insbesondere ältere Menschen, über diese Betrugsmasche informieren.
Die Welle von Betrugsanrufen im Kanton Bern zeigt, wie raffiniert Täter vorgehen, um Vertrauen zu erschleichen und Menschen zu bestehlen. Nur durch Aufmerksamkeit, Aufklärung und konsequentes Misstrauen gegenüber unbekannten Anrufern kann weiterer Schaden verhindert werden.
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