Wenn Tempo zur Straftat wird: Ab wann ist man in der Schweiz ein Raser?

ByimTicker

Mittwoch, 23. April 2025 , , , ,

Radarblitz erfasst Auto mit hoher Geschwindigkeit in der Innenstadt (Symbolbild)

In der Schweiz gilt man als Raser, wenn man das Tempolimit massiv überschreitet – mit drastischen Folgen

Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit oder der bewusste Tritt aufs Gaspedal – wer in der Schweiz zu schnell fährt, riskiert mehr als nur eine Busse. Seit der Einführung des „Rasergesetzes“ im Jahr 2013 gelten besonders strenge Regeln für extreme Geschwindigkeitsüberschreitungen. Das Thema bleibt aktuell, denn jedes Jahr werden hunderte Autofahrer als Raser verurteilt – mit gravierenden rechtlichen und persönlichen Konsequenzen.

Das sogenannte „Rasergesetz“ wurde 2013 als Reaktion auf mehrere tödliche Unfälle eingeführt. Es ergänzt das Strassenverkehrsgesetz (SVG) mit Artikel 90 Absatz 3, der vorsätzliche schwere Verkehrsdelikte neu als Verbrechen einstuft. Ziel: Abschreckung und Erhöhung der Verkehrssicherheit. Die Gesetzgebung wurde unter breiter politischer Zustimmung verabschiedet und verschärft den Umgang mit besonders rücksichtslosen Fahrern.

Ein Raser ist laut Gesetz, wer:

  • Innerorts 50 km/h oder mehr,
  • Ausserorts 60 km/h oder mehr,
  • Auf Autobahnen 80 km/h oder mehr

über dem erlaubten Tempolimit fährt. Die Konsequenzen: Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr, Führerausweisentzug für mindestens zwei Jahre, Beschlagnahmung des Fahrzeugs möglich. In Zürich (ZH) wurden 2024 laut Kantonspolizei 186 Raserdelikte registriert – ein Anstieg von 12 % im Vergleich zum Vorjahr.

Laut einer Studie der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) senken strengere Strafen die Zahl der Todesopfer auf Schweizer Strassen signifikant. Besonders auffällig: Die meisten Raserdelikte passieren nicht auf der Autobahn, sondern innerorts. Oft sind junge Männer zwischen 18 und 25 Jahren betroffen – viele fahren getunte Fahrzeuge. Auch Miet- oder Leasingfahrzeuge sind überdurchschnittlich häufig in Raserdelikte verwickelt.

Raserdelikte sind kein Bagatelldelikt – sie gefährden Leben und zerstören Existenzen. Die Schweiz zählt zu den Ländern mit den strengsten Strafen in Europa. Doch Prävention ist genauso wichtig wie Repression. Wer sich an die Regeln hält, schützt nicht nur sich, sondern auch andere.

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