Das Glarnerland vor entscheidenden Weichenstellungen – Lösungen statt Stillstand


Das Verkehrsproblem muss gelöst werden. (Bild: imTicker.ch)

Das Glarnerland ist eine Region mit Potenzial, doch es gibt Herausforderungen, die gelöst werden müssen. Die Abwanderung junger Fachkräfte, eine überlastete Verkehrsinfrastruktur, steigende Wohnkosten, ein unter Druck stehendes Gesundheitssystem und ein stagnierender Tourismus stehen im Mittelpunkt der Debatten. Doch statt Probleme nur zu diskutieren, braucht es konkrete Massnahmen, die die Region langfristig stärken.

Arbeitsplätze sichern und Abwanderung stoppen

Viele junge Menschen verlassen das Glarnerland, weil sie in städtischen Gebieten bessere Karrieremöglichkeiten sehen. Unternehmen müssen sich diesem Trend entgegenstellen, indem sie attraktive Arbeitsmodelle schaffen. Flexible Homeoffice-Regelungen, Teilzeitmodelle und gezielte Förderungen für Fachkräfte könnten helfen, Talente in der Region zu halten. Auch die Ansiedlung innovativer Unternehmen und Start-ups muss gezielt gefördert werden.

Gleichzeitig ist eine bessere Vernetzung der lokalen Wirtschaft erforderlich. Die Industrie hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert, doch das Glarnerland kann sich als Standort für nachhaltige Produktion und innovative Technologien etablieren. Kooperationen mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen könnten den Technologietransfer fördern und neue Arbeitsplätze schaffen.

Verkehr effizient gestalten – Stau und volle Züge entschärfen

Die Verkehrsanbindung des Glarnerlands ist ein Dauerthema. Viele Pendlerinnen und Pendler fahren täglich nach Zürich, was zu überfüllten Zügen und Staus auf der A3 führt. Statt nur punktuelle Verbesserungen vorzunehmen, braucht es einen umfassenden Mobilitätsplan.

Die S-Bahn-Verbindungen müssen ausgebaut und die Taktfrequenz erhöht werden, insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten. Ergänzend sollte das Busnetz verbessert werden, um abgelegene Gebiete besser anzubinden. Eine intelligente Verkehrssteuerung könnte helfen, Stauzeiten auf der Autobahn zu reduzieren. Zudem wäre eine gezielte Förderung von Fahrgemeinschaften und alternativen Mobilitätskonzepten sinnvoll, um die Verkehrslast zu verteilen.

Wohnraum bezahlbar und attraktiv gestalten

Während die Mietpreise in Glarus und Näfels steigen, gibt es in kleineren Gemeinden viele leerstehende Gebäude. Diese Diskrepanz muss gelöst werden. Ein kluges Wohnbaukonzept könnte helfen, Leerstände sinnvoll zu nutzen, anstatt nur auf Neubauten zu setzen.

Es braucht Anreize für Eigentümer, leerstehende Häuser zu sanieren und für Familien zugänglich zu machen. Gleichzeitig sollte die Bauplanung verstärkt auf nachhaltige und bezahlbare Wohnkonzepte setzen, um sozial durchmischte Quartiere zu fördern.

Gesundheitsversorgung nachhaltig sichern

Das Glarner Gesundheitssystem steht vor grossen Herausforderungen. Das Kantonsspital Glarus kämpft mit finanziellen Engpässen, und der Mangel an Hausärzten wird zunehmend spürbar. Viele Mediziner gehen in den nächsten Jahren in den Ruhestand, und es fehlt an Nachwuchs.

Hier braucht es gezielte Anreize, um junge Ärzte für das Glarnerland zu gewinnen – sei es durch finanzielle Unterstützung während der Ausbildung oder attraktive Arbeitsbedingungen. Zudem könnten Telemedizin-Angebote ausgebaut werden, um die Versorgung auch in abgelegenen Regionen sicherzustellen. Eine enge Zusammenarbeit mit Spitälern in benachbarten Kantonen könnte helfen, Engpässe in der Notfallversorgung zu vermeiden.

Tourismus als Standortvorteil nutzen

Das Glarnerland bietet mit seiner Natur, den Alpen und dem Klöntalersee ein riesiges Potenzial für den Tourismus – doch die Region hinkt hinter anderen Schweizer Bergdestinationen hinterher. Viele Unterkünfte sind nicht mehr zeitgemäss, und die touristische Vermarktung könnte professioneller gestaltet werden.

Um das Glarnerland als attraktives Reiseziel zu etablieren, braucht es eine klare Strategie. Nachhaltiger Tourismus könnte ein Alleinstellungsmerkmal werden, kombiniert mit modernen, umweltfreundlichen Übernachtungsmöglichkeiten. Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Klettern oder Skitouren müssen stärker beworben werden, um gezielt neue Besuchergruppen anzusprechen.

Jetzt handeln, statt abwarten

Das Glarnerland hat enormes Potenzial – eine starke Wirtschaft, beeindruckende Natur und eine engagierte Bevölkerung. Doch es braucht entschlossenes Handeln, um die Region zukunftsfähig zu machen. Mit gezielten Massnahmen in den Bereichen Wirtschaft, Verkehr, Wohnraum, Gesundheitsversorgung und Tourismus kann das Glarnerland nicht nur seine Herausforderungen meistern, sondern auch neue Chancen nutzen. Stillstand ist keine Option. Jetzt müssen konkrete Lösungen umgesetzt werden.

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