Neue Partnerschaft soll jährlich über 50.000 Menschenleben retten – Basic Emergency Care in 1.000 Kliniken geplant
Mehr als die Hälfte aller Todesfälle in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen könnte durch effektive Notfallversorgung verhindert werden. Vor diesem Hintergrund haben die WHO Foundation und Laerdal Global Health ein gemeinsames Förderpaket in Höhe von 12,5 Millionen US-Dollar angekündigt. Mit dem Ziel, jährlich über 50.000 Leben zu retten, sollen die Mittel in die Ausweitung der Akutversorgung in ausgewählten afrikanischen Ländern fliessen.
Wie presseportal.ch berichtet, wurde die Vereinbarung am 20. Mai 2025 im Rahmen der World Health Assembly in Genf offiziell bekannt gegeben.
400 Spitäler, Schulungskits, neue Kursmodelle
Die Initiative beinhaltet die Unterstützung von WHO-Schulungen zur grundlegenden Notfallversorgung (Basic Emergency Care, BEC) in 400 Krankenhäusern in drei afrikanischen Ländern.
Dazu gehören:
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neue, einfacher nutzbare Schulungskits,
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kontinuierliche Fortbildungen am Arbeitsplatz,
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und die Umsetzung eines neu entwickelten Kursmodells.
Dieses Kursmodell wurde in Zusammenarbeit mit der WHO, dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und der International Federation for Emergency Medicine entwickelt.
Sterblichkeit sinkt um bis zu 50 %
Das BEC-Programm wurde 2016 eingeführt und seither in über 60 Ländern umgesetzt. Studien zeigen eine beeindruckende Wirkung:
Nach Einführung des Programms sank die Sterblichkeit bei Notfällen – z. B. bei Lungenentzündungen, Verkehrsunfällen, postpartalen Blutungen oder diabetischen Krisen – um 34 bis 50 Prozent.
„Wir wissen, dass das Programm die Sterblichkeit bei einer Vielzahl akuter Erkrankungen um bis zu 50 % senken kann“, betonte Tore Laerdal, Gründer von Laerdal Global Health.
Nächster Schritt ist Ausweitung auf 1.000 Kliniken
Gemeinsam haben WHO Foundation und Laerdal den Lifeline: Acute Care Action Fund ins Leben gerufen. Ziel ist es, das Programm mit zusätzlichen Partnern auf 1.000 Kliniken in fünf oder mehr Ländern auszuweiten – und damit jährlich schätzungsweise 50.000 Leben zu retten.
Die Gesamtfinanzierung soll auf 25 Millionen US-Dollar anwachsen. Gespräche mit öffentlichen und privaten Geldgebern laufen bereits.
Stimmen der Verantwortlichen
Bruce Aylward, stellvertretender Generaldirektor der WHO, sieht die Investition als entscheidend:
„Diese Unterstützung zur Umsetzung des Programms im grossen Massstab wird weltweit Wirkung zeigen – gerade in Zeiten knapper Ressourcen.“
Thomas Zeltner, Vorsitzender der WHO Foundation, erklärte:
„Dieser zeitgemässe Beitrag stärkt die Arbeit der WHO – wir laden weitere Partner ein, sich dem Lifeline-Fonds anzuschliessen.“
Laerdal Global Health ist eine gemeinnützige Organisation, die sich auf einfache, skalierbare Lösungen zur Schulung von Gesundheitspersonal in ressourcenschwachen Regionen spezialisiert hat. Ziel: Bis 2030 eine Million Leben jährlich retten.
Die WHO Foundation ist eine unabhängige Förderorganisation mit Sitz in Genf, die die WHO in ihrer globalen Arbeit unterstützt – insbesondere durch die Mobilisierung von Kapital und Partnerschaften.
Die neue Partnerschaft zwischen der WHO Foundation und Laerdal Global Health markiert einen kraftvollen Schritt zur Stärkung der Notfallversorgung in Ländern mit schwacher Gesundheitsinfrastruktur. Durch gezielte Ausbildung, nachhaltige Kursmodelle und internationale Kooperationen soll lebensrettende Akutversorgung systematisch verankert werden – mit dem Ziel, weltweit Zehntausende Leben pro Jahr zu retten.
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