Zwei Schülerinnen zeigen Mitschülerinnen nach monatelanger Schikane an
In Avezzano laufen Ermittlungen gegen fünf Mädchen wegen wiederholter Belästigung und Drohungen. Zwei Mitschülerinnen hatten Anzeige erstattet.
Wie ansa.it berichtet, richtete sich die Strafanzeige gegen vier minderjährige Schülerinnen und eine volljährige Beteiligte. Die Ermittlungen werden von den Staatsanwaltschaften in Avezzano und L’Aquila geführt – letztere ist für Verfahren mit Minderjährigen zuständig. Die Carabinieri haben den Fall aufgenommen.
Die Anzeige wurde Ende April durch zwei betroffene Schülerinnen eingereicht. Laut Ermittlungsstand soll es über mehrere Monate hinweg zu systematischem Mobbing gekommen sein – innerhalb und ausserhalb der Schule.
Die Vorwürfe umfassen wiederholte persönliche Beleidigungen, verbale Drohungen und in mindestens einem Fall auch körperliche Übergriffe. Einige der Übergriffe sollen laut Anzeige auch auf der Strasse oder über soziale Netzwerke stattgefunden haben. In einem Fall wurde zudem auch der Freund einer der beiden Anzeigeerstatterinnen bedroht.
Die betroffenen Schülerinnen berichten von einem dauerhaft belastenden Schulumfeld. Der Vorwurf des Stalkings begründet sich unter anderem durch die kontinuierliche Wiederholung der Schikanen, die sich laut Ermittlern über einen längeren Zeitraum erstreckt haben sollen.
Die fünf mutmasslich beteiligten Schülerinnen wurden zur Vernehmung vorgeladen. Derzeit wird die individuelle Verantwortung der Beschuldigten geprüft.
Die Untersuchung wird unter der Aufsicht zweier Staatsanwaltschaften fortgesetzt. Es wird erwartet, dass sowohl strafrechtliche als auch jugendschutzrechtliche Massnahmen geprüft werden. Der Fall wirft erneut ein Schlaglicht auf Mobbing an italienischen Schulen und die Schwierigkeiten beim Umgang mit wiederholter Gewalt unter Jugendlichen.
Die Ermittlungen in Avezzano stehen noch am Anfang. Ob es zu formellen Anklagen kommt, hängt von der Prüfung der individuellen Schuldanteile ab. Die Behörden wollen dabei auch mögliche digitale Beweise auswerten. Der Fall unterstreicht die Relevanz von Prävention und frühzeitiger Intervention im schulischen Kontext.
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