Grimselbahn AG-Projekt erhält grünes Licht

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Mittwoch, 14. Mai 2025 , , , ,

(Bildquelle: grimseltunnel.ch)

Wintersichere Obergoms-Anbindung rückt näher – Grimselbahn AG wird Erstellergesellschaft

Das Grimselbahn-Projekt kommt voran: Die Grimselbahn AG wurde offiziell zur Erstellergesellschaft ernannt – ein wesentlicher Schritt in Richtung Realisierung der wintersicheren Bahnverbindung zwischen dem Berner Oberland und dem Obergoms. Die Anbindung soll nicht nur den Tourismus im Wallis stärken, sondern auch für mehr Versorgungssicherheit und nachhaltige Mobilität im alpinen Raum sorgen. Die Voraussetzungen für den Bau der neuen Bahninfrastruktur sind damit konkretisiert.

Die Idee einer Bahnverbindung über den Grimselpass existiert seit vielen Jahrzehnten. Das Projekt sieht eine direkte Verbindung zwischen Meiringen (BE) und Oberwald (VS) vor, wobei der Hauptteil durch einen etwa 22 Kilometer langen Tunnel unter dem Gebirgsmassiv verlaufen soll. Ziel ist es, eine ganzjährige, wetterunabhängige Verkehrsverbindung zu schaffen, die sowohl Personen- als auch Güterverkehr ermöglichen soll.

Die Grimselbahn AG wurde gegründet, um Planung, Finanzierung und Umsetzung des Projekts in enger Abstimmung mit den betroffenen Kantonen und dem Bund voranzutreiben. Mit der nun erfolgten offiziellen Ernennung zur Erstellergesellschaft erhält sie den formalen Auftrag zur Realisierung. Dies ist insbesondere im Hinblick auf Bewilligungsverfahren, Finanzierung und Koordination mit dem Bundesamt für Verkehr von zentraler Bedeutung.

Mit der Grimselbahn soll das Obergoms eine verlässliche Anbindung erhalten, die auch bei winterlichen Bedingungen nutzbar ist. Die Region ist bisher nur eingeschränkt erreichbar, was sowohl den alltäglichen Pendelverkehr als auch den Tourismusbetrieb beeinflusst. Die neue Verbindung würde eine massive Verbesserung darstellen – sowohl für Einheimische als auch für Gäste.

Darüber hinaus kann das Projekt auch zur Verlagerung von Verkehr auf die Schiene beitragen, insbesondere in den Sommermonaten, wenn der motorisierte Individualverkehr auf der Grimselstrasse zu Engpässen führt. Durch den geplanten Mischbetrieb mit Personen- und Güterverkehr wird eine multifunktionale Nutzung angestrebt.

Laut Projektunterlagen wird mit einer jährlichen Fahrgastzahl von über 700’000 Personen gerechnet. Die geplanten Investitionskosten belaufen sich auf rund 1,8 Milliarden Schweizer Franken. Die Finanzierung soll über eine Kombination aus öffentlichen Mitteln, Beiträgen der betroffenen Kantone und privaten Investitionen erfolgen.

Die Grimselbahn fügt sich zudem in das strategische Konzept der nationalen Alpentransversalen ein und könnte mittel- bis langfristig auch für den Schienengüterverkehr im Alpenraum von Bedeutung sein. Zudem soll der Tunnel als Rückfallebene bei Naturgefahren oder Sperrungen anderer Passrouten dienen und so zur Resilienz der Verkehrsinfrastruktur beitragen.

Für die Bevölkerung im Wallis – insbesondere in den höher gelegenen Gemeinden des Obergoms – würde die neue Bahnverbindung eine spürbare Verbesserung des Alltags und der regionalen Erreichbarkeit bedeuten. Auch Unternehmen im Tourismus- und Dienstleistungssektor könnten von einer stabilen und berechenbaren Anbindung profitieren.

Im Winter, wenn Strassen oft nur eingeschränkt befahrbar sind, wäre die Bahn eine verlässliche Alternative. Zudem eröffnen sich neue Möglichkeiten für Pendler, Schüler und Lehrlinge, die auf eine tägliche Verbindung ins Mittelland angewiesen sind.

Mit der Ernennung der Grimselbahn AG zur Erstellergesellschaft rückt die Realisierung der Grimselbahn in greifbare Nähe. Die wintersichere Verbindung durch das Hochgebirge ist ein zukunftsweisendes Infrastrukturprojekt, das sowohl ökologisch als auch regionalpolitisch Sinn ergibt. Für das Obergoms bedeutet die Grimselbahn deutlich verbesserte Erreichbarkeit und Perspektiven für nachhaltige Entwicklung – im Einklang mit den Mobilitätszielen des Bundes.

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