Einsamkeit bei Senioren: Neue Studie zeigt Rekordwerte in der Schweiz


Einsamkeit(Symbolbild)

Eine aktuelle Studie zeigt: Noch nie fühlten sich so viele ältere Menschen in der Schweiz einsam.

Einsamkeit im Alter ist längst keine Randerscheinung mehr – sondern ein wachsendes gesellschaftliches Problem. Eine neue Schweizer Studie schlägt Alarm: Die Zahl der über 65-Jährigen, die sich „häufig“ oder „ständig“ einsam fühlen, erreicht ein historisches Hoch. Besonders betroffen sind alleinlebende Frauen, pflegebedürftige Personen und Seniorinnen und Senioren in abgelegenen Regionen.

Der folgende Hintergrundbericht beleuchtet die Ursachen, Auswirkungen und mögliche Gegenmassnahmen – und gibt den betroffenen Menschen eine Stimme.

Einsamkeit wird von der WHO als ernstzunehmender Gesundheitsfaktor anerkannt. Sie erhöht das Risiko für Depression, Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In der Schweiz leben über eine Million Menschen über 65 Jahre – ein Drittel davon allein.

In den letzten Jahren hat sich die Problematik durch Pandemie, Digitalisierung und Rückzug von Angeboten in Quartieren verschärft. Soziale Isolation wird oft spät erkannt, da Scham und Sprachlosigkeit überwiegen.

Laut einer repräsentativen Befragung im Frühjahr 2025 fühlen sich 32 % der Seniorinnen und Senioren „häufig oder sehr häufig einsam“. Das ist der höchste Wert seit Erhebungsbeginn.

Besonders ausgeprägt ist das Problem in ländlichen Regionen ohne gute Nahverkehrsanbindung und in Kantonen mit wenig Alterswohnangeboten. Pflegeheime berichten zunehmend von psychischer Belastung ihrer Bewohner – auch unabhängig vom Pflegebedarf.

Die Einsamkeit kostet nicht nur emotional: Laut Studien verursacht sie auch hohe indirekte Gesundheitskosten. Einsame Menschen konsultieren im Schnitt 40 % häufiger ihren Hausarzt und benötigen früher stationäre Pflege.

Erstaunlich: Auch digital affine Senioren sind betroffen – denn soziale Medien ersetzen keine echte Verbindung. Präventive Ansätze wie Generationenprojekte oder Nachbarschaftsinitiativen zeigen lokal zwar Wirkung, sind aber oft schlecht finanziert.

Die neue Studie bringt ein oft verdrängtes Thema ins öffentliche Bewusstsein: Einsamkeit im Alter ist weit verbreitet – und sie wächst weiter. Es braucht mehr als Lippenbekenntnisse: Kommunen, Pflegeanbieter, Nachbarn und Angehörige müssen gemeinsam handeln.

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