Die Kardinäle der katholischen Kirche haben sich zur siebten Generalkongregation versammelt, um das bevorstehende Konklave zur Wahl des neuen Papstes vorzubereiten.
Im Vatikan laufen die Vorbereitungen auf das Konklave zur Wahl des Nachfolgers von Papst Franziskus auf Hochtouren. Die Kardinäle treffen sich täglich zu Generalkongregationen, um die Ausgangslage und die zentralen Herausforderungen der Kirche zu besprechen. Das Konklave beginnt am 7. Mai – und könnte kürzer ausfallen als viele erwarten. Erste Einschätzungen aus dem Kreis der Kardinäle lassen auf ein relativ rasches Verfahren schliessen.
Ein Konklave – die Wahl eines neuen Papstes – ist eines der zentralsten Rituale der römisch-katholischen Kirche. Nach dem Rücktritt oder Tod eines Papstes versammeln sich die wahlberechtigten Kardinäle (unter 80 Jahre alt) in der Sixtinischen Kapelle, um im Geheimen einen Nachfolger zu bestimmen. Bereits vor Beginn des eigentlichen Konklaves finden sogenannte Generalkongregationen statt, in denen sich alle Kardinäle – auch jene über 80 – über den Zustand der Kirche, weltweite Herausforderungen und mögliche Kandidaten austauschen. Derzeit zählen 133 Kardinäle zu den Wahlberechtigten.
ansa.it berichtet, dass die siebte Generalkongregation am Mittwoch in der Aula St. Paul VI. stattgefunden habe im Vatikan. Auch Kardinal Gregorio Rosa Chávez aus El Salvador war anwesend – er selbst wird jedoch aufgrund seines Alters von über 80 Jahren nicht am Konklave teilnehmen. Seine Einschätzung: Die Papstwahl wird nicht lange dauern. „Ich denke, (das Konklave) wird höchstens drei Tage dauern“, sagte Rosa Chavez bei ihrer Ankunft. Zwar gibt es noch keinen klaren Namen oder Stil, aber die Richtung ist klar – eine Einschätzung, die auf Konsens unter den Kardinälen schließen lässt.
Rosa Chávez ist selbst ein erfahrener Beobachter vatikanischer Abläufe. Seine Einschätzung, dass das Konklave kurz und womöglich von Überraschungen geprägt sein wird, ist nicht unbegründet. In der Geschichte der Kirche kam es immer wieder zu Papstwahlen, deren Ausgang kaum vorhersehbar war – wie etwa die Wahl von Papst Franziskus im Jahr 2013. Zudem sind jüngste Stimmen aus Afrika, Asien und Lateinamerika gewichtiger geworden, was auf einen möglichen Bruch mit europäischer Dominanz im Vatikan hindeuten könnte.
„Wir haben weder einen Namen noch einen Stil, aber ich denke, die Richtung ist klar“, sagte Kardinal Rosa Chávez. Diese Worte spiegeln das Spannungsfeld zwischen Tradition und Wandel wider, das die katholische Kirche derzeit prägt. Während konservative Kräfte auf Kontinuität setzen, fordern reformorientierte Stimmen mehr Öffnung – etwa im Umgang mit Frauen, Homosexualität oder Machtstrukturen. Die Wahl des nächsten Papstes könnte zum entscheidenden Signal für die künftige Ausrichtung der Weltkirche werden.
Das bevorstehende Konklave wird nicht nur einen neuen Papst bringen, sondern auch die weltweite Wahrnehmung der katholischen Kirche prägen. Ob der neue Pontifex für Kontinuität oder für einen Kurswechsel steht, bleibt offen – doch viele Zeichen deuten auf ein zielgerichtetes und wohl relativ kurzes Verfahren hin.
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