Arsen-Skandal in Namibia: Gesundheitsrisiken durch Schweizer Konzern IXM

BySergio Chimenti

Donnerstag, 12. Dezember 2024 , , , , , , ,

Kupfererz-Schmelzerei in Namibia: Quelle der Umweltprobleme

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Der Genfer Metallhandelskonzern IXM steht wegen der Verarbeitung stark arsenhaltigen Kupfererzes in Namibia in der Kritik. Die Lagerung gefährlicher Abfälle unter freiem Himmel führte zu erheblichen Umwelt- und Gesundheitsproblemen.

Umwelt- und Gesundheitsrisiken durch Arsenbelastung

Die Schmelzerei in Tsumeb, Namibia, verarbeitete Kupferkonzentrat aus Bulgarien und Peru. Dabei enthielten diese Konzentrate hohe Arsenanteile, die in anderen Ländern aufgrund strenger Vorschriften nicht verarbeitet werden dürfen. Zudem wurden die anfallenden Abfälle in Zuckersäcken unter freiem Himmel gelagert. Deshalb waren Wohngebiete und Schulen in der Nähe der Deponie erheblichen Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Die laxen Vorschriften in Namibia ermöglichten die Verarbeitung, die in vielen anderen Ländern verboten ist.


Studien belegen erhebliche Kontamination

Bereits 2014 zeigten Studien alarmierende Werte: Boden- und Wasserproben in der Umgebung der Schmelzerei wiesen Konzentrationen von Arsen, Blei und Kadmium auf, die weit über den Grenzwerten der WHO lagen. Zahlreiche ehemalige Mitarbeitende der Schmelzerei erkrankten an Krebs, eine Folge der hohen Arsenbelastung, so die Berichte.


Verkauf der Schmelzerei wirft Fragen auf

Im Jahr 2024 wurde bekannt, dass Dundee Precious Metals die Schmelzerei an die chinesische Sinomine Resources Group verkaufen will. Dieser geplante Verkauf hat Bedenken über die Verantwortung für bestehende Umweltprobleme und die Entschädigung der betroffenen Gemeinschaften aufgeworfen.

Die namibische Wettbewerbskommission prüft den Verkauf und zieht dabei auch Fragen des öffentlichen Interesses in Bezug auf Umwelt- und Gesundheitsaspekte in Betracht.


Forderungen nach Sanierung und Verantwortung

Trotz der Schwere der Kontamination fehlt ein umfassender Plan zur Sanierung der betroffenen Gebiete oder zur sicheren Entsorgung des Arsens. Die lokale Bevölkerung fordert von den Unternehmen und der Regierung klare Massnahmen, um die Umweltschäden zu beheben und die Gesundheit der Anwohner:innen zu schützen.


Lektionen für multinationale Konzerne

Dieser Fall verdeutlicht die schwerwiegenden Folgen unzureichender Umwelt- und Gesundheitsstandards bei industriellen Aktivitäten. Er unterstreicht die Notwendigkeit strengerer Vorschriften und einer stärkeren Verantwortung multinationaler Konzerne, insbesondere in Ländern mit weniger strengen Regulierungen.

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