Grosser Modemarken-Check von VIER PFOTEN deckt massive Defizite im Tierschutz auf


Pelz gehört zu den am grausamsten gewonnenen tierischen Materialien. (Bild: Vier Pfoten)

Eine aktuelle YouGov-Umfrage zeigt, dass mehr als ein Viertel der Menschen weltweit auf Mode tierischen Ursprungs verzichtet. Trotz dieser Nachfrage haben nur vier Prozent der von VIER PFOTEN untersuchten internationalen Modemarken konkrete Schritte zur Reduzierung tierischer Materialien veröffentlicht.

Der von VIER PFOTEN ins Leben gerufene Wear it Kind-Markenkompass bewertet den Tierschutz-Standard von Modemarken und zeigt auf, welche Unternehmen Fortschritte gemacht haben oder noch erheblichen Verbesserungsbedarf haben.

Ergebnisse der Umfrage und Zustand der Modeindustrie

Die YouGov-Umfrage, die im April 2024 durchgeführt wurde, zeigt, dass eine grosse Mehrheit der Konsumierenden über den Einsatz tierischer Materialien in der Modeproduktion besorgt ist. 90% der Befragten aus der Schweiz sorgen sich über Pelzprodukte, 59% über Daunenfedern und 33% über Wolle. Während 82% der Modemarken bereits öffentlich auf Pelz verzichten, bleibt der Einsatz von Daunen und Wolle, insbesondere durch Praktiken wie den Lebendrupf und das Mulesing, ein grosses Problem.

Mulesing und zertifizierte Wolle

Mulesing, eine verstümmelnde Praxis, bei der Lämmern Haut entfernt wird, um sie vor Fliegenbefall zu schützen, bleibt eine weit verbreitete Methode, besonders in Australien. Nach Aufklärung durch die Umfrage stieg die Besorgnis der Schweizer Konsumierenden über Wolle von 23% auf 88%. Marken wie The North Face und Icebreaker setzen bereits auf Mulesing-freie, zertifizierte Wolle.

Steigende Nachfrage nach tierleidfreier Mode

Immer mehr Menschen entscheiden sich für modische Produkte, die keine Tierquälerei beinhalten. 48% der Schweizer Konsumierenden würden eine Marke bevorzugen, die den Tierschutz priorisiert. Dennoch besteht bei vielen Marken Nachholbedarf, um der steigenden Nachfrage nach ethischer Mode gerecht zu werden.

Notwendigkeit von Innovation

Der Bericht von VIER PFOTEN betont, dass eine Reduzierung tierischer Materialien nicht nur für den Tierschutz, sondern auch zur Senkung des CO2-Ausstosses und des Landverbrauchs notwendig ist. Eine nachhaltige Modeindustrie erfordert den Wechsel zu pflanzlichen oder recycelten Alternativen.

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