Die Ankündigung der Schweizer Eierbranche, künftig auf die Geschlechtsbestimmung im Ei zu setzen, wird von der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN als Fortschritt anerkannt, doch bleibt sie aus Sicht des Tierschutzes unzureichend.
Ankündigung der Schweizer Eierbranche
Die Schweizer Eierbranche hat angekündigt, ab sofort auf die Geschlechtsbestimmung im Ei (in-ovo sexing) zu setzen, um das Kükentöten zu beenden. Dieser Schritt wird von VIER PFOTEN als Verbesserung begrüsst, jedoch wird betont, dass damit das grundsätzliche Problem des Tierschutzes nicht gelöst ist.
Tierschutzbedenken: Schmerzempfinden der Embryonen
VIER PFOTEN sieht in der Methode der Geschlechtsbestimmung im Ei eine Zwischenlösung. Die Organisation verweist auf Studien, die nahelegen, dass Kükenembryonen möglicherweise bereits ab dem 7. Bebrütungstag schmerzempfindlich sind. Da die Geschlechtsbestimmung erst an den Tagen 11 und 12 durchgeführt wird, bleibt das Risiko bestehen, dass Embryonen Schmerzen empfinden könnten.
Forderung nach nachhaltigen Lösungen
VIER PFOTEN plädiert für eine Umstellung auf nachhaltigere Tierhaltungssysteme, wie die Aufzucht von Bruderhähnen und die Nutzung von Zweinutzungsrassen, die sowohl für die Eierproduktion als auch für Fleischzucht geeignet sind. Diese Ansätze könnten langfristig die Hochleistungszucht ersetzen, die zu erheblichen Tierschutzproblemen führt.
Konsumempfehlungen für Verbraucher
Verbraucherinnen und Verbraucher werden von VIER PFOTEN dazu aufgefordert, den Eierkonsum zu überdenken und das 3R-Prinzip (Reduce, Refine, Replace) anzuwenden. Wer weiterhin Eier konsumiert, sollte auf Produkte mit Tierschutzlabeln und die Aufzucht von Bruderhähnen achten.
Über VIER PFOTEN
VIER PFOTEN ist eine weltweit agierende Tierschutzorganisation, die sich für das Wohl von Tieren einsetzt, die direkt unter menschlichem Einfluss stehen. Gegründet 1988 von Heli Dungler in Wien, setzt sich die Organisation für eine respektvolle und mitfühlende Beziehung zwischen Mensch und Tier ein. Ihr Engagement erstreckt sich über den Schutz von Streunerhunden, -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtieren, die unter nicht artgerechten Bedingungen oder in Krisengebieten leben. Mit Büros und Schutzzentren in zahlreichen Ländern weltweit, darunter auch in der Schweiz, ist VIER PFOTEN ein starker Partner im Tierschutz. In der Schweiz arbeitet die Organisation eng mit dem Arosa Bärenland zusammen, wo gerettete Bären aus schlechter Haltung ein artgerechtes Zuhause finden. Weitere Informationen unter www.vier-pfoten.ch.
Hinweis: Sämtliches Bildmaterial wurde von VIER PFOTEN bereitgestellt und bleibt deren Eigentum. Copyright © VIER PFOTEN.