Seilbahnunglück bei Neapel (IT): Erste Ermittlungen zu Bremsen, Wind und Wartung


Unglücksstelle am Berghang mit Rettungskräften

Nach dem tödlichen Absturz einer Seilbahnkabine am Monte Faito beginnen die Behörden mit der Untersuchung – vier Menschen starben, ein weiterer wurde schwer verletzt.

Nach dem tragischen Seilbahnunglück am Donnerstagnachmittag in Castellammare di Stabia bei Neapel laufen nun die Ermittlungen zur Unglücksursache auf Hochtouren.  Eine Kabine der Seilbahn, die das Küstengebiet mit dem Gipfel des Monte Faito verbindet, stürzte aus bisher ungeklärter Ursache ab. Dabei kamen vier Menschen ums Leben, eine Person wurde schwer verletzt.

Staatsanwaltschaft sichert Beweise

Noch am Donnerstagabend begaben sich Staatsanwalt Nunzio Fragliasso sowie seine Stellvertreter Giovanni Cilenti und Giuliano Schioppi an den Unglücksort, um eine erste Einschätzung vorzunehmen. Am Freitag wurde die Beweissicherung fortgesetzt.

Beschlagnahmt wurden beide Seilbahnstationen – sowohl die bergseitige Station, wo die verunglückte Kabine beinahe eingetroffen war, als auch die Talstation. Ebenfalls sichergestellt wurden die beiden Kabinen, die tragenden Masten und das Tragseil selbst.

Technische Hypothesen im Fokus

ansa.it berichtet dass im Zentrum der Ermittlungen stehen drei mögliche Faktoren: die Funktion der Bremsanlage, der Zustand der Wartung sowie die Witterungsbedingungen – insbesondere starke Winde zum Zeitpunkt des Unglücks.

Das abgestürzte Fahrzeug wurde etwa auf halber Strecke zwischen dem zweiten und dritten Mast gefunden. Unklar ist, ob die Kabine direkt abstürzte oder ob sie zunächst rückwärts über das Tragseil zurückrollte, bis sie mit voller Wucht gegen einen der Masten prallte. Aufnahmen von Überwachungskameras in der Station deuten auf Letzteres hin – zu sehen ist, wie die Kabine rückwärts rollt und dann plötzlich verschwindet.

Weitere Untersuchungen folgen

Die Analyse der mechanischen Komponenten, der elektronischen Steuerungssysteme sowie der Betriebsprotokolle soll nun Klarheit bringen. Parallel dazu werden Zeugenaussagen und Kameraaufnahmen ausgewertet. Auch Wetterdaten und eventuelle Warnmeldungen vor dem Unfallzeitpunkt stehen im Fokus.

Fazit

Die Tragödie auf dem Monte Faito erschüttert Italien. Die Behörden ermitteln mit Hochdruck, um die genaue Ursache zu klären. Der Fall erinnert an frühere Seilbahnunglücke und wirft erneut Fragen zur Sicherheit alpiner Transportmittel auf.

Verpasse keine News mehr! Aktiviere unseren kostenlosen Whatsapp-Kanal

Die mobile Version verlassen