Gräserblüte, Pollenexplosion und Hitze machen Allergikern zu schaffen
Im Juni erleben Millionen Menschen in der Schweiz juckende Augen, laufende Nasen und Atemprobleme. Kein Zufall: Dieser Monat ist der Spitzenreiter der Pollensaison. Vor allem Gräser-, Roggen- und Beifusspollen belasten nun die Atemwege – bei Kindern wie Erwachsenen. Was genau dahintersteckt und wie man sich schützt, zeigt dieser Überblick.
Allergien zählen in der Schweiz zu den häufigsten chronischen Beschwerden. Laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) sind etwa 20–25 % der Bevölkerung betroffen – Tendenz steigend. Pollenallergien sind dabei führend, insbesondere gegen Gräser, Birken, Hasel und Beifuss.
Der Juni gilt als Hauptmonat der Gräserblüte: Die feinen Pollen sind leicht, aggressiv und weit verbreitet. Zudem führen Klimawandel und milde Frühjahre dazu, dass die Blühphasen früher beginnen und länger andauern. Dies verlängert die Leidenszeit für Allergiker deutlich.
Gemäss dem Schweizerischen Polleninformationsdienst (pollenundallergie.ch) erreicht die Belastung in der Deutsch- und Westschweiz zwischen Ende Mai und Mitte Juli Höchstwerte. Besonders stark betroffen sind tiefer gelegene Regionen mit intensiver Landwirtschaft, etwa das Mittelland, die Genferseeregion und das Rheintal.
Hitzewellen, wie sie in den letzten Sommern häufiger auftraten, verschärfen die Symptome zusätzlich. Der Grund: Hitze begünstigt die Verbreitung feiner Partikel und reizt die Schleimhäute.
-
Gräserpollen machen rund 70 % aller Pollenallergien aus
-
Ein einziges Roggenähre kann bis zu 4 Millionen Pollen freisetzen
-
Laut einer Studie der Allergy Clinic Zürich leiden bis zu 30 % der Allergiker gleichzeitig unter Kreuzreaktionen mit Nahrungsmitteln
-
Pollenkonzentration kann sich durch Regen kurzfristig verringern – steigt danach aber oft stark an
-
Frühmorgens und abends sind die Belastungswerte meist am höchsten (je nach Wetterlage)
Für viele bedeutet Juni nicht nur Sommerbeginn, sondern auch Taschentücher, Medikamente und Verzicht. Spaziergänge werden zur Qual, Lüften zur Strategiefrage, Gartenzeit zur Allergiezeit. Besonders Kinder und ältere Menschen leiden – oft unterschätzt. Dennoch gibt es konkrete Wege, um durch die Saison zu kommen, ohne das Leben ganz einzuschränken.
Der Juni ist der Pollen-Monat schlechthin. Wer frühzeitig gegensteuert, kann viele Beschwerden vermeiden oder lindern. Entscheidend sind gute Information, gezielte Medikation – und manchmal auch ein Ortswechsel ins pollenärmere Gebirge.
-
Fenster nachts geschlossen halten, Wäsche nicht im Freien trocknen
-
Pollenfilter im Auto, Luftreiniger im Schlafzimmer
-
Duschen und Haarewaschen am Abend
-
Antihistaminika oder Nasensprays rechtzeitig einnehmen
-
Allergie-Immuntherapie (Hyposensibilisierung) in Absprache mit Allergologen
Verpasse keine News mehr! Aktiviere unseren kostenlosen Whatsapp-Kanal