Illegale Autorennen in der Schweiz: Zunehmender Trend?

Illegale Autorennen nehmen in der Schweiz zu – Polizei und Justiz schlagen Alarm und greifen hart durch.

Motorenheulen, aufheulende PS und waghalsige Manöver – was nach einem Filmszenario klingt, wird auch auf Schweizer Strassen zur Realität. Immer öfter registriert die Polizei illegale Autorennen, meist nachts und auf abgelegenen Strecken. Ist das ein gefährlicher Trend – oder bleiben solche Fälle die Ausnahme?

Was gilt als illegales Autorennen?

Laut Schweizer Strafgesetzbuch (Art. 90 Abs. 3 SVG) gelten Rennen mit mehreren Fahrzeugen, aber auch Alleinrennen mit stark überhöhter Geschwindigkeit als Raserdelikte. Schon ab 80 km/h innerorts, 100 km/h ausserorts oder 140 km/h auf der Autobahn liegt bei starker Überschreitung ein Rennen im rechtlichen Sinn vor – selbst ohne Gegner. Die Sanktionen sind hart: Führerausweisentzug, Freiheitsstrafen bis zu vier Jahren und Fahrzeugbeschlagnahmung.

Polizeistatistiken: Zunahme in den letzten Jahren

Laut Daten der Konferenz der Kantonalen Polizeikommandanten (KKPKS) wurden 2023 über 250 Fälle von illegalen Rennen oder Raserdelikten registriert – Tendenz steigend. Besonders betroffen sind Kantone mit urbanen Zentren wie Zürich, Aargau oder Genf. Auch kleinere Regionen melden vermehrt gefährliche Nachtrennen auf Landstrassen oder Autobahnzubringern. Die Polizei setzt daher verstärkt auf mobile Kontrollen, zivile Patrouillen und Videoüberwachung.

Prominente Fälle und juristische Konsequenzen

Immer wieder sorgen spektakuläre Fälle für Schlagzeilen:
– In Zürich lieferten sich 2023 zwei Sportwagenlenker ein Rennen mit über 160 km/h durch die Innenstadt – beide Fahrzeuge wurden beschlagnahmt, die Fahrer erhielten je mehrjährige Führerausweiseinzüge.
– Im Kanton Waadt wurde ein 21-Jähriger verurteilt, nachdem er auf einer Passstrasse mit 170 km/h erwischt wurde – er musste für sechs Monate ins Gefängnis.
Diese Fälle zeigen: Die Schweizer Justiz greift konsequent durch – auch mit Freiheitsstrafen und Einträgen im Strafregister.

Jugend, Social Media und das Image der „Poser-Szene“

Viele Fälle haben einen ähnlichen Ursprung: junge Fahrer, leistungsstarke Autos, Gruppendruck. Social-Media-Plattformen wie TikTok und Instagram verstärken das Problem – Clips von Rennen, Tuning und Hochgeschwindigkeitsfahrten erzielen hohe Reichweiten. Die Polizei sieht darin eine gefährliche Entwicklung, die mit Prävention und gezielten Kampagnen bekämpft werden soll. Gleichzeitig wird die „Auto-Poser-Szene“ zunehmend überwacht – nicht jedes laute Auto ist ein Rennwagen, aber viele Delikte beginnen im Verborgenen.

Illegale Autorennen sind kein Einzelfall mehr – sondern eine reale Gefahr für Verkehrssicherheit und Unbeteiligte. Die Schweizer Behörden reagieren mit harter Hand, doch es braucht auch Aufklärung und gesellschaftlichen Druck.
Was denken Sie: Sind illegale Rennen ein Trend – oder eine überschätzte Randerscheinung?

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