EU will Auto-Daten freigeben – was bedeutet das für dich?

Ab 2025 sollen Fahrzeugdaten frei zugänglich werden – nicht nur für Hersteller, sondern auch für Versicherer, Werkstätten und Startups. Ein Aufbruch mit Risiken.

Daten aus dem Auto – bald für alle zugänglich?

Bislang liegen die Daten moderner Fahrzeuge – etwa zu Geschwindigkeit, Bremsverhalten, Standort oder Wartungsbedarf – ausschliesslich bei den Autoherstellern (OEMs).

Doch das soll sich ändern:
Die EU plant 2025 ein Gesetz, das den Zugriff auf Fahrzeugdaten auch für Dritte ermöglichen soll – darunter:

  • Unabhängige Werkstätten

  • Versicherungen

  • Flottenanbieter

  • Tech-Startups

Ziel: Mehr Wettbewerb, weniger Monopole. Doch nicht alle sind begeistert.

Das steckt im EU-Gesetzentwurf

Laut Kommissionsdokumenten soll künftig der Fahrzeugbesitzer entscheiden, wer Zugang zu den Daten seines Autos erhält.

Kernpunkte:

  • OEMs dürfen den Zugang nicht mehr exklusiv kontrollieren

  • Datenschnittstellen müssen standardisiert und offen sein

  • Fahrer:innen müssen transparent zustimmen können

Starttermin: Voraussichtlich 2025, gültig EU-weit

Chancen für Versicherungen & Werkstätten

Der Zugang zu Echtzeit-Daten eröffnet neue Geschäftsmodelle:

  • Versicherungen könnten Tarife auf Basis des realen Fahrverhaltens anbieten

  • Freie Werkstätten erhalten Zugriff auf Diagnosedaten – wie bei Markenvertretungen

  • Flottenmanager können Wartung und Betrieb effizienter steuern

  • Innovationen durch Startups (z. B. bei Mobilitäts-Apps oder Diagnosetools)

Aber: Datenschutz, Sicherheit und Big Tech im Fokus

Kritik gibt es aus mehreren Richtungen:

  • Datenschutzbehörden warnen vor unklarer Einwilligung und möglichem Missbrauch

  • Sicherheitsbedenken: Wer garantiert die Integrität der Daten und Systeme?

  • Big Tech vs. Autohersteller: Google & Co. könnten so noch mehr Kontrolle im Cockpit übernehmen

Der Branchenverband der OEMs pocht auf einen „datenethischen Umgang“ – und auf Übergangsfristen.

Verbraucher:innen als neue Entscheider?

Mit dem Gesetz rückt der Autofahrer selbst in den Mittelpunkt der Datenhoheit.
Doch die Frage bleibt: Wissen Konsument:innen wirklich, worin sie einwilligen?

Die EU plant daher begleitende Aufklärungskampagnen und eine „Zentrale Datennutzungs-Plattform“ zur transparenten Steuerung.

Datendemokratie oder Sicherheitsrisiko?

Die geplante Auto-Datenfreigabe ist ein Wendepunkt für die Mobilitätsbranche.
Wettbewerb, Innovation und Transparenz sind die Zielsetzung –
aber Datenschutz, Missbrauch und Big-Tech-Macht sind die Herausforderungen.

Wie denkst du darüber?

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