Eine Familie auf der Heimreise, ein Porsche in Flammen – sieben Menschen sterben bei Unfällen auf Italiens Strassen.
Das verlängerte Maiwochenende in Italien endet in einer Serie tragischer Verkehrsunfälle: Sieben Menschen verlieren innerhalb weniger Stunden ihr Leben – unter ihnen auch Kinder. Besonders erschütternd ist ein Unfall auf der Autobahn A1 bei Frosinone, wo ein Vater und sein achtjähriger Sohn sterben. Auch in Apulien forderte ein Unglück mit einem Porsche drei weitere Todesopfer.
Die Unfälle zeigen erneut, wie gefährlich der italienische Strassenverkehr besonders an verkehrsintensiven Wochenenden sein kann. Sie werfen ein Licht auf menschliche Schicksale hinter nüchternen Statistiken – von Migrantenfamilien auf dem Weg in ein neues Leben bis hin zu jungen Erwachsenen auf einer nächtlichen Fahrt.
Im folgenden Bericht werden die Hintergründe der Unfälle, regionale Auswirkungen, überraschende Details und emotionale Perspektiven aufgearbeitet.
Verkehrsunfälle sind in Italien keine Seltenheit – besonders an verlängerten Wochenenden steigt das Risiko dramatisch an. Die hohe Dichte an Fahrzeugen, lange Fahrten quer durchs Land und oft riskantes Verhalten führen regelmässig zu tragischen Ereignissen. Die italienische Autobahn A1, auch „Autostrada del Sole“ genannt, zählt dabei zu den meistbefahrenen Strecken.
Im Süden Italiens, in Regionen wie Apulien oder Latium, sind viele Strassen zudem infrastrukturell belastet. Besonders problematisch sind Unfälle mit schweren Fahrzeugen oder Hochgeschwindigkeitskollisionen – häufig enden sie tödlich.
Internationale Medien weisen immer wieder auf die hohen Unfallzahlen im Land hin – laut Daten des italienischen Verkehrsministeriums verunglückten allein im Jahr 2023 über 3.000 Menschen im Strassenverkehr tödlich.
Am Samstag ereigneten sich mehrere tragische Unfälle mit insgesamt sieben Todesopfern. Einer der schwerwiegendsten Vorfälle spielte sich auf der A1 bei Frosinone ab. Gegen 15:30 Uhr kam es auf Höhe von Kilometer 615 zu einem Frontalzusammenstoss zwischen einem grauen Ford Fiesta und einem Volvo-SUV. Ursache könnte laut ansa.it ein geplatzter Reifen gewesen sein.
In dem Ford sass eine vierköpfige Familie nigerianischer Herkunft, die aus Vicenza zurückkehrte. Der Vater, Inya Christopher Nwachi (40), und sein achtjähriger Sohn starben sofort. Die Mutter (40) und die fünfjährige Tochter wurden schwer verletzt – sie wurden per Hubschrauber in die Kliniken San Camillo und Bambin Gesù in Rom gebracht.
Die Familie hatte sich erst vor Kurzem in Italien eine neue Existenz aufgebaut: Der Vater hatte in Cervaro als Pizzabäcker gearbeitet und parallel eine Ausbildung zum Sozialarbeiter abgeschlossen. Anfang Juni sollte er eine neue Stelle in Vicenza antreten.
Ein weiterer Unfall forderte drei Todesopfer in Apulien nahe Brindisi. Auf der Provinzstrasse zwischen Torchiarolo und Lendinuso kam ein Porsche von der Fahrbahn ab, überschlug sich und fing Feuer. Zwei 21-jährige Frauen und ein 22-jähriger Mann starben. Eines der Opfer stammte ursprünglich aus der Ukraine. Ein dritter Vorfall bei Belluno kostete einem Motorradfahrer das Leben. Zusätzlich starb ein älterer Mann bei einem Frontalzusammenstoss – ebenfalls in der Region Frosinone.
Laut dem italienischen Statistikamt ISTAT sind Kinder und Jugendliche überdurchschnittlich häufig von schweren Unfällen betroffen – besonders in ländlichen Regionen mit schlechter Infrastruktur. Überraschend: Die Mehrheit tödlicher Unfälle in Italien geschieht bei Tageslicht und unter klaren Wetterbedingungen.
Erstaunlich ist auch die Reaktion eines Lkw-Fahrers der Firma Iannotta, der nach dem Unfall auf der A1 geistesgegenwärtig reagierte: Er stellte seinen Sattelzug quer über alle drei Fahrspuren, um weitere Zusammenstösse zu verhindern. So wurde Schlimmeres verhindert.
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