Swisscom erhöht Preise für Abo-Kunden ab Juni

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Sonntag, 4. Mai 2025 , , , , ,

Swisscom(Symbolbild)

Höhere Kosten für Swisscom-Abo-Kundschaft ab Sommer

Die Swisscom greift ab Juni 2025 tiefer in die Taschen ihrer Privatkunden. Der Telekomriese passt zahlreiche Abonnementspreise an – teils um bis zu fünf Franken pro Monat. Diese Entwicklung trifft Hunderttausende Kund:innen schweizweit. Im Fokus stehen steigende Betriebskosten und Investitionen in das Netz der Zukunft.

Doch wie wird die Preiserhöhung begründet? Welche Abos sind betroffen – und welche nicht? Dieser Bericht beleuchtet die Hintergründe, analysiert die Reaktionen und ordnet die Massnahme gesellschaftlich und wirtschaftlich ein.

Die Swisscom gehört zu den führenden Telekommunikationsanbietern der Schweiz. Das Unternehmen versorgt über 6 Millionen Mobilfunknutzer:innen und betreibt ein landesweites Glasfaser- und Mobilnetz. Swisscom gehört mehrheitlich dem Bund – ein Detail, das in Preisdiskussionen regelmässig zur Sprache kommt.

Bereits in der Vergangenheit hat Swisscom ihre Tarife moderat angepasst, etwa 2020 im Zuge der 5G-Einführung. Die aktuelle Preiserhöhung ist jedoch die erste grössere Anpassung seit mehreren Jahren. Sie fällt in eine Phase wirtschaftlicher Unsicherheiten mit hoher Teuerung und wachsenden Instandhaltungskosten bei Netzinfrastruktur und Energieversorgung.

Im europäischen Vergleich lagen Swisscom-Tarife bislang im oberen Mittelfeld – nun steigt das Preisniveau nochmals leicht an. Die Frage, ob der Kundennutzen damit Schritt hält, stellt sich neu.

Laut offizieller Mitteilung erhöht Swisscom ab 1. Juni 2025 die monatlichen Gebühren für mehrere Internet- und Mobile-Abos. Besonders betroffen sind die weitverbreiteten „blue Internet“ und „blue Mobile“-Pakete. So kostet beispielsweise das „blue Mobile M“-Abo künftig 64.90 statt 59.90 Franken pro Monat.

Nicht betroffen sind Jugendabos, Sozialtarife sowie „inOne mobile light“. Swisscom betont, dass Investitionen in Netzqualität, IT-Sicherheit und neue Dienste hinter der Anpassung stehen. Gleichzeitig wird jedoch Kritik laut – unter anderem vom Konsumentenschutz und aus der Politik. Der Ruf nach Transparenz und Alternativen wächst.

In ländlichen Regionen, wo Alternativen wie Sunrise oder Salt schlechter ausgebaut sind, stellt die Preiserhöhung eine besondere Belastung dar. Ältere Kund:innen und einkommensschwächere Haushalte könnten gezwungen sein, Abos zu kündigen oder zu wechseln.

Laut einer Studie von moneyland.ch bezahlen Schweizer Konsument:innen europaweit mit am meisten für Mobil- und Internetdienste. Der durchschnittliche Monatsbetrag für ein Kombi-Abo liegt bei rund 100 Franken – deutlich mehr als in Deutschland oder Österreich.

Swisscom argumentiert mit dem stetig wachsenden Datenvolumen: Allein im Jahr 2024 stieg der mobile Datenverbrauch um 28 %. Zudem flossen über 2 Milliarden Franken in den Glasfaser- und 5G-Ausbau – eine Summe, die refinanziert werden müsse.

Ein überraschender Aspekt: Trotz des Preisaufschlags bleibt Swisscom beim Kundenzufriedenheitsindex weiterhin vorn – vor allem dank Servicequalität und Netzabdeckung. Eine Kündigungswelle bleibt bislang aus, doch viele Kund:innen prüfen Alternativen wie Wingo oder M-Budget Mobile, die ebenfalls Swisscom-Netze nutzen, aber günstigere Preise bieten.

Die Swisscom-Preiserhöhung ab Juni 2025 polarisiert. Während das Unternehmen betont, im internationalen Vergleich konkurrenzfähig zu bleiben und in die Zukunft zu investieren, sehen viele Kund:innen den Schritt kritisch – insbesondere angesichts stagnierender Einkommen.

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