In San Secondo Parmense wird eine Frau schwer verletzt aufgefunden – ihr Ehemann stirbt wenig später bei einem Frontalcrash.
Ein mutmasslicher Femizid erschüttert die Region Parma: Eine Frau wird mit Stich- und Schussverletzungen in ihrem Haus in San Secondo Parmense aufgefunden, zwei ihrer Kinder schlagen Alarm. Wenig später stirbt ihr Ehemann bei einem Frontalunfall – nur wenige hundert Meter entfernt. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.
Familiäre Gewalt eskaliert nicht selten im Privaten – doch dieser Fall wirft besonders viele Fragen auf. In Italien kommt es regelmässig zu schwerwiegenden Fällen häuslicher Gewalt, in denen Frauen schwer verletzt oder getötet werden. Dass ein mutmasslicher Täter sich wenig später selbst in Lebensgefahr bringt oder gar das eigene Leben beendet, ist ein bekanntes, wenn auch tragisches Muster bei Taten im affektgeladenen Kontext.
Wie ansa.it berichtet, wurde eine 48-jährige Frau am Freitagmorgen in ihrem Haus in San Secondo Parmense mit schweren Verletzungen aufgefunden. Sie lag in einer Blutlache, hatte mehrere Stichwunden sowie eine Schussverletzung am Hals. Der Nachbar, der durch die Hilferufe der Kinder alarmiert wurde, fand sie bewusstlos vor und alarmierte den Rettungsdienst.
Die Frau wurde ins Maggiore-Krankenhaus in Parma gebracht und liegt auf der Intensivstation. Ihr Zustand ist kritisch.
Kurz darauf ereignete sich auf der Provinzstrasse in unmittelbarer Nähe zum Haus ein schwerer Frontalzusammenstoss zwischen einem Pkw und einem Lieferwagen. Der Fahrer des Autos war Dhahri Abdelhakim, 58 Jahre alt, Ehemann der verletzten Frau und Vater ihrer vier Kinder. Er starb noch am Unfallort. Die Ermittlungen der Stadtpolizei konzentrieren sich derzeit auf die Frage, ob es sich bei dem Unfall um einen Suizid oder eine Flucht mit tragischem Ausgang gehandelt haben könnte. Zwei Insassen des Lieferwagens wurden ebenfalls schwer verletzt.
Besonders aufwühlend: Die beiden jüngeren Kinder des Paares, sieben und zehn Jahre alt, waren zum Tatzeitpunkt im Haus. Sie liefen zum Nachbarn und riefen: „Hilfe, Mama ist krank“. Ihre schnelle Reaktion rettete möglicherweise das Leben der Mutter. Die beiden Kinder wurden umgehend in eine geschützte Einrichtung gebracht. Die beiden älteren Geschwister waren währenddessen in der Schule.
Die Carabinieri, unterstützt durch die Ermittlungseinheit Parma und die Wache Fidenza, haben das Haus des Paares durchsucht. Befragungen im Familien- und Bekanntenkreis laufen, um das Motiv und den Tathergang zu rekonstruieren. Provinzoberst Andrea Pagliaro war ebenfalls vor Ort.
Verpasse keine News mehr! Aktiviere unseren kostenlosen Whatsapp-Kanal