Vor Porticello soll ab dem 3. Mai die Yacht Bayesian geborgen werden – laut ansa.it könnten die Ermittlungen zur Ursache des Unglücks neue Wendungen nehmen.
Die Bergung des Luxus-Segelschiffs Bayesian, das im August 2024 mit sieben Toten vor Porticello (Sizilien) gesunken ist, beginnt nun am 3. Mai. Die komplexe Operation wird von niederländischen Spezialisten unter hoher internationaler Aufmerksamkeit durchgeführt. Die Ermittler erhoffen sich Aufschluss über mögliche Fehler oder Fahrlässigkeiten an Bord.
Das Drama um die Bayesian, eine 56 Meter lange Superyacht mit einem der höchsten Masten der Welt, hat seit dem 19. August 2024 internationale Wellen geschlagen. Die Yacht, einst gebaut von Perini Navi und 2008 als Salute ausgeliefert, sank während eines Sturms in der Bucht vor Porticello – nur 300 Meter vom Ufer entfernt. Sie lag in etwa 50 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund.
Sieben Menschen starben, darunter der britische Milliardär Mike Lynch, seine Tochter Hannah (18), der Präsident von Morgan Stanley International Jonathan Bloomer und weitere prominente Persönlichkeiten. Der Vorfall wurde von Anfang an als mysteriös eingestuft – mit Spekulationen über technische Versäumnisse und menschliches Versagen.
Laut ansa.it wird die Bergung der Bayesian durch die niederländischen Firmen Hebo Maritiemservice und Smit Salvage durchgeführt. Der Schwimmkran Hebo Lift 10, derzeit noch auf See zwischen Rotterdam und Sizilien unterwegs, wird am 3. Mai in Porticello erwartet. Er soll gemeinsam mit dem Arbeitsschiff Hebo 2 und italienischen Spezialkräften das Wrack anheben.
Bevor das Schiff geborgen wird, muss der 72 Meter hohe, 24 Tonnen schwere Mast abgesägt werden. Danach wird das Wrack in den Hafen von Termini Imerese geschleppt, wo es genauer untersucht werden soll. Die Behörden haben ein weiträumiges Sperrgebiet von 650 Metern Radius rund um das Wrack eingerichtet – inklusive Flugverbot, Tauchverbot und Schifffahrtsverbot.
Im Zentrum der Ermittlungen steht die Frage: War es ein Unfall oder menschliches Versagen? Drei Besatzungsmitglieder – der neuseeländische Kapitän James Cutfield, der technische Offizier Tim Parker Eaton und Seemann Matthew Griffith – wurden wegen fahrlässiger Schiffsführung und mehrfachen Totschlags angeklagt.
Zusätzlich wurde nach dem Untergang spekuliert, ob sich in Lynchs privaten Safes an Bord sensible Informationen befanden, die für ausländische Geheimdienste von Interesse sein könnten. Daher wurde das Wrack seit Monaten kontinuierlich überwacht.
Ein wichtiger Aspekt der Bergung: Umweltschutz. Die Behörden haben einen detaillierten Plan zur Vermeidung von Öl- oder Schadstoffaustritten genehmigt. Spezialisten sind mit ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugen und Notfallausrüstung vor Ort.
Verpasse keine News mehr! Aktiviere unseren kostenlosen Whatsapp-Kanal