Laut meteoschweiz.admin.ch brachte der April 2025 Rekordwärme, extreme Niederschläge im Wallis und eine stark verfrühte Vegetation.
Im schweizweiten Mittel wurde im April 2025 der sechstwärmste Monat seit Messbeginn verzeichnet, in den Bergen lokal sogar der dritt- bis fünftwärmste. Während das erste Monatsdrittel durch sonnige Verhältnisse geprägt war, kam es um die Monatsmitte im Wallis und weiteren Regionen zu extremen Niederschlägen.
Klima: Einer der wärmsten Aprilmonate
Die landesweite Durchschnittstemperatur betrug 6,7 °C – das sind 2,0 °C mehr als die Norm 1991–2020. In Berglagen der Zentral- und Ostschweiz lag die Abweichung sogar bei 2 bis 3 °C. Der April 2025 zählt damit zu den sechs wärmsten seit Beginn der Messungen 1864.
Anhaltend sonniger Start
Vom Monatsbeginn bis zum 11. April dominierte Hochdruckeinfluss mit einer Sonnenscheindauer von 90 bis fast 100 % der möglichen Werte. Auf der Alpennordseite wurden Temperaturen von bis zu 22 °C, auf der Alpensüdseite bis zu 26 °C erreicht.
Rekordwerte bei der Bise
Am 1. April führte ein starkes Hochdruckgebiet zu aussergewöhnlicher Bisenströmung auf der Alpennordseite. Basel-Binningen registrierte mit 80 km/h die stärkste Bisenböe seit Beginn der automatischen Messungen 1981, in Möhlin wurde mit 84 km/h ein neuer Rekord aufgestellt. Auch Rünenberg meldete Rekordwerte.
Starke Niederschläge und Schneefälle Mitte April
Ab dem 13. April folgte eine fünftägige Tiefdruckphase. Besonders vom 16. auf den 17. April fielen auf der Alpensüdseite, im Wallis und im Berner Oberland enorme Niederschlagsmengen – bis zu 170 mm innert eines Tages.
In zahlreichen Orten wie Leukerbad, Kandersteg und Lauterbrunnen wurden dabei Rekordwerte gemessen, die laut MeteoSchweiz nur alle 50 bis 100 Jahre vorkommen.
Massive Neuschneemengen bis in tiefe Lagen
Die Kombination aus Kaltfront und intensiver Niederschlagsabkühlung führte zu Neuschnee sogar in tieferen Lagen: Sion verzeichnete 9 cm, Visp sogar 30 cm Neuschnee. In Montana wurden 58 cm Neuschnee innerhalb eines Tages gemessen – ein neuer Aprilrekord.
Extreme Niederschlagsunterschiede
In der Ostschweiz blieb der April sehr trocken – vielerorts fiel weniger als 50 % des durchschnittlichen Niederschlags. Dagegen gab es im Wallis enorme Überschüsse: In Visp fielen 419 % der Norm, in Ackersand sogar 494 %.
Schneearme Ostschweiz
Trotz einzelner starker Schneefälle war der April in der Ostschweiz insgesamt schneearm. Auf dem Weissfluhjoch (2691 m) wurde mit 120 cm durchschnittlicher Schneehöhe der niedrigste Wert seit Messbeginn 1959 gemessen.
Frühstart der Vegetation
Die Frühlingsvegetation begann ungewöhnlich früh: Löwenzahn und Wiesenschaumkraut blühten 12 bis 13 Tage früher als üblich. Kirsch-, Birn- und Apfelbäume blühten rund 8 bis 11 Tage vor dem Mittel 1991–2020. Auch die Blattentfaltung von Hasel, Rosskastanie und Lärche erfolgte deutlich früher.
Der April 2025 war ein aussergewöhnlicher Monat für die Schweiz: viel Wärme, massive Niederschläge, neue Rekordwerte und eine stark beschleunigte Vegetationsentwicklung. Die klimatischen Veränderungen zeigen sich weiterhin deutlich.
Verpasse keine News mehr! Aktiviere unseren kostenlosen Whatsapp-Kanal