In Modena (Italien) hat sich eine schockierende Familientragödie ereignet: Ein 83-Jähriger tötete seine kranke Ehefrau und seinen behinderten Sohn – und beging anschliessend Selbstmord.
Am Freitagmorgen, 25. April 2025, gegen 9:30 Uhr, entdeckte Franco Salsi die Leichen seines Bruders Gian Carlo Salsi (83), dessen Ehefrau Claudia Santunione (79) und Sohn Stefano (48) in einer Wohnung an der Strada Pomposiana im Stadtteil Marzaglia in Modena. Laut ansa.it hatte sich der Bruder Sorgen gemacht, da er seit dem Vortag nichts mehr von der Familie gehört hatte. Als er die Tür der Wohnung offen fand, entdeckte er die tragischen Szenen: Der Vater hatte sich erhängt, Ehefrau und Sohn lagen tot in ihren Betten.
Die Ermittler gehen von einem erweiterten Suizid aus. Gian Carlo Salsi soll seine schwer kranke Frau und den behinderten Sohn getötet haben – vermutlich durch Ersticken – bevor er sich selbst das Leben nahm. Laut ansa.it hatte der Mann kürzlich erfahren, dass er selbst gesundheitlich schwer angeschlagen war. Aus Angst, seine Angehörigen nicht mehr versorgen zu können, wählte er offenbar diesen verzweifelten Weg.
Die Familie war erst kürzlich in die Wohnung gezogen – wohl auch, um näher bei den Verwandten zu sein. Claudia Santunione hatte früher eine bekannte Bäckerei in Marzaglia geführt, Sohn Stefano war behindert und hatte vor kurzem eine Stelle in einer Einrichtung begonnen.
Waffen wurden keine gefunden. Die Ermittlungen führt die Ermittlungseinheit der Carabinieri unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Modena. Es wurden Autopsien angeordnet, um die genaue Todesursache und den Tatzeitpunkt zu klären. Alles deutet laut Behörden auf einen familiären Hintergrund und eine Tat aus Überforderung und Verzweiflung hin.
Nachbarn beschreiben die Familie als zurückhaltend, aber fürsorglich. Der 83-Jährige sei oft mit seinem Sohn spazieren gegangen. Der Bruder von Claudia sagte gegenüber Reportern: „Sie haben nie um Hilfe gebeten, aber wir wussten, dass die Situation sie belastet.“
Stefano, der Sohn, war leidenschaftlicher Radsportfan. Ihm zu Ehren wird seit rund 20 Jahren der Stefano-Salsi-Preis verliehen.
Der Fall wirft ein trauriges Licht auf das stille Leiden vieler pflegender Angehöriger. Aus Scham oder Stolz wird Hilfe oft nicht in Anspruch genommen – mit tragischen Folgen. In der Schweiz bietet die Dargebotene Hand (143) Hilfe in Krisen.
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