Lugano TI: Raubserie aufgeklärt – Verdächtige sitzen in Haft


Tessiner Polizeiauto. (Symbolbild)

Nach dem Uhrengeschäft-Raub in Lugano TI wurden alle sechs Hauptverdächtigen festgenommen – eine Frau soll zudem ausgeliefert werden.

Der spektakuläre Raubüberfall vom Juli 2024 auf ein Uhrengeschäft in der Via Pessina in Lugano TI steht kurz vor der juristischen Aufarbeitung: Sechs Männer sitzen inzwischen in Untersuchungshaft. Eine weitere mutmasslich beteiligte Frau soll ausgeliefert werden. Die Ermittlungen decken zudem Verbindungen zu ähnlichen Taten in der Westschweiz auf.
Am 2. Juli 2024 stürmten vier maskierte Männer ein Fachgeschäft für Uhren im Zentrum von Lugano TI. Der Fall sorgte schweizweit für Aufsehen: Die Täter gingen äusserst professionell und skrupellos vor. Während die Kantonspolizei und das Bundesamt für Polizei ihre Ermittlungen aufnahmen, blieb die Öffentlichkeit lange im Ungewissen über Hintergründe und Täter.

Wie das Ministerium für öffentliche Sicherheit und die Kantonspolizei Ticino am 18. April 2025 mitteilten, sitzen inzwischen alle sechs identifizierten Hauptverdächtigen in Untersuchungshaft – darunter drei Serben, ein Kroate, ein Österreicher und ein Albaner. Zwei von ihnen wurden in Ungarn bzw. Italien gefasst und in die Schweiz ausgeliefert. Auch eine 29-jährige Albanerin, die mit dem Fall in Verbindung steht, wurde in Italien festgenommen – die Auslieferung ist beantragt.

Gegen einen der mutmasslichen Haupttäter, einen 49-jährigen Serben, wurde zusätzlich Anklage wegen versuchten Mordes erhoben. Er soll während der Flucht eine Schusswaffe auf einen Stadtpolizisten von Lugano gerichtet haben. Technische und forensische Analysen stützen diese Anklage. Zudem gibt es Verbindungen zu zwei ähnlich ausgeführten Raubüberfällen in der Romandie im Dezember 2023 und März 2024.

«Die Ermittlungen waren intensiv, grenzüberschreitend und technisch sehr anspruchsvoll», sagt ein Sprecher der Kantonspolizei Ticino. Die internationale Zusammenarbeit habe entscheidend zum Erfolg beigetragen. Für viele Geschäftsleute in der Region Lugano war der Raub ein Schockmoment, der das Sicherheitsgefühl nachhaltig beeinträchtigte.

Der spektakuläre Fall von Lugano TI befindet sich nun in der Schlussphase der Ermittlungen unter der Leitung von Staatsanwalt Simone Barca. Weitere Informationen sollen derzeit nicht veröffentlicht werden. Klar ist: Der Fall zeigt, wie international organisierte Banden in der Schweiz operieren – und wie wichtig enge Zusammenarbeit mit Nachbarstaaten ist.

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