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Die wahre Geschichte um Ruja Ignatova und OneCoin – und warum sie bis heute verschwunden bleibt
Ein Name, der die Finanzwelt erschütterte: Ruja Ignatova. Die selbsternannte Kryptoqueen versprach Anlegern das nächste grosse Ding nach Bitcoin – doch OneCoin entpuppte sich als ein gigantisches Schneeballsystem. Heute gehört sie zu den meistgesuchten Verbrecherinnen der Welt. Was ist mit ihr passiert? Und warum tappt das FBI trotz internationaler Fahndung weiterhin im Dunkeln?
Der Aufstieg einer Betrügerin
Ruja Ignatova wurde am 30. Mai 1980 in Ruse, Bulgarien geboren und wuchs in Deutschland auf. Sie promovierte in Rechtswissenschaften, war hochintelligent und sprach mehrere Sprachen fliessend. Doch ihre akademische Laufbahn sollte sie nicht zu einer angesehenen Juristin, sondern zur Drahtzieherin eines der grössten Finanzskandale des digitalen Zeitalters machen.
Im Jahr 2014 gründete sie das Unternehmen OneCoin, das eine eigene Kryptowährung verkaufen sollte – angeblich besser als Bitcoin. Innerhalb weniger Jahre warb das Unternehmen über 3 Millionen Investoren weltweit an. Die versprochenen Renditen waren astronomisch – und frei erfunden.
Das grosse Lügengebäude
Ignatova inszenierte sich in glamourösen Auftritten mit Designer-Kleidern und funkelnden Juwelen – ein Bild, das Vertrauen schuf. In Wirklichkeit jedoch gab es nie eine funktionierende Blockchain, keine echte Kryptowährung – nur ein Ponzi-System, bei dem neue Einzahlungen alte Gewinne finanzierten. Die US-Ermittler schätzen, dass OneCoin weltweit über 4,5 Milliarden US-Dollar an Anlegergeldern ergaunerte.
2017 – als erste Ermittlungen an die Öffentlichkeit gelangten – verschwand Ignatova plötzlich auf einem Flug von Sofia nach Athen. Seitdem fehlt jede Spur. Sie wird verdächtigt, ihre Flucht minutiös geplant zu haben.
Die Jagd nach der Kryptoqueen
Das FBI setzte sie 2022 auf die Liste der „Ten Most Wanted Fugitives“. Für Hinweise zur Ergreifung der 1,58 Meter grossen Frau mit dunklen Haaren und braunen Augen wurde eine Belohnung von bis zu 250.000 US-Dollar ausgesetzt. Sie könnte sich laut Ermittlern mit gefälschten Papieren in Osteuropa, dem Nahen Osten oder gar auf einer Jacht versteckt halten.
Interpol und Europol fahnden ebenfalls weltweit. Laut eines BBC-Podcasts soll sie sogar plastische Chirurgie in Anspruch genommen haben, um unerkannt zu bleiben. Ihre Kontakte in der organisierten Kriminalität könnten sie zusätzlich schützen.
Eine globale Warnung
Der Fall Ignatova ist nicht nur ein Finanzskandal – er ist ein Weckruf. Er zeigt, wie gefährlich es ist, auf unseriöse Versprechen im Krypto-Markt hereinzufallen. Tausende Anleger aus Europa, Asien, Afrika und Südamerika haben ihr Vermögen verloren. Viele kämpfen noch heute um Entschädigung.
Was bleibt?
Bis heute weiss niemand, ob Ruja Ignatova noch lebt. Die Ermittlungen laufen, doch die Spuren sind kalt. Ihre Geschichte ist die einer klugen Frau, die ihren Intellekt missbrauchte, um Gier zu entfachen und Vertrauen zu zerstören.
Bildquelle: Wikipedia / Wikimedia Commons
Hinweis: Dieser Artikel wurde auf Basis von öffentlich zugänglichen Informationen erstellt und journalistisch eigenständig aufbereitet von imTicker.ch