IFAB bleibt hart: Kein Spielraum bei Elfmeter-Doppelberührung
Die International Football Association Board (IFAB) hat ihre neuen Regelanpassungen für die Saison 2025/26 veröffentlicht – und eine viel diskutierte Szene bleibt davon unberührt. Trotz zahlreicher Forderungen, insbesondere aus dem Lager von Atlético Madrid, bleibt die Regel zur Doppelberührung bei Elfmetern bestehen. Der Aufreger um Julián Álvarez, dessen Tor im Champions-League-Achtelfinale gegen Real Madrid nach einem doppelten Ballkontakt aberkannt wurde, wird also keine Ausnahme zur Folge haben.
Ein doppelter Kontakt beim Strafstoss bleibt auch in Zukunft strafbar – selbst wenn er unbeabsichtigt geschieht.
Die Entscheidung wird dafür sorgen, dass ähnliche Szenen auch künftig zum Spielverderber für Schützen und Teams werden können. Eine entsprechende Ausnahmeregelung für ungewollte Doppelberührungen sucht man im neuen IFAB-Regelwerk vergeblich.
Zwei bedeutende Regeländerungen treten in Kraft
Während beim Thema Elfmeter-Doppelkontakt alles beim Alten bleibt, bringt die IFAB dennoch einige gravierende Neuerungen mit sich. Besonders auffällig: Torhüter dürfen den Ball künftig nur noch acht Sekunden in den Händen halten. Diese Regel existierte zwar schon, wurde bisher aber nur selten angewandt, da Verstösse mit einem indirekten Freistoss im Strafraum geahndet wurden – eine Entscheidung, die viele Schiedsrichter aus praktischen Gründen mieden.
Ab der Saison 2025/26 sieht das Regelwerk nun eine deutlich spürbarere Sanktion vor: Wird die Zeit überschritten, gibt es einen Eckball für das gegnerische Team. Der Schiedsrichter soll dabei aktiv herunterzählen, um Torhütern ein klares Signal zu geben.
Schiedsrichter dürfen künftig Entscheidungen öffentlich erklären
Eine weitere signifikante Neuerung betrifft die Transparenz der Schiedsrichterentscheidungen nach VAR-Eingriffen. Künftig sollen Unparteiische befugt sein, die Gründe ihrer Entscheidungen öffentlich zu erläutern – ähnlich wie es im American Football bereits seit Jahren praktiziert wird.
Zuschauer im Stadion und am TV erhalten dadurch mehr Einblick in die Entscheidungsfindung.
Diese Massnahme soll die Akzeptanz von VAR-Entscheidungen erhöhen und Missverständnisse vermeiden. Es bleibt abzuwarten, wie viele Ligen und Verbände diese neue Möglichkeit umsetzen werden.
Keine Ausnahmen, aber mehr Klarheit
Auch wenn die Hoffnung auf eine Regeländerung nach dem Fall Álvarez enttäuscht wurde, so bringen die Neuerungen ab der Saison 2025/26 doch mehr Klarheit und Konsequenz in das Spielgeschehen. Die IFAB bleibt bei der strengen Regelauslegung, setzt aber gleichzeitig auf mehr Kommunikation – und sorgt mit den neuen Sanktionen für Torhüter möglicherweise für spannende taktische Anpassungen.
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