Tierpark Dählhölzli BE: Elf Frischlinge getötet und an Raubtiere verfüttert

ByimTicker

Mittwoch, 26. März 2025 , , , ,

Zwei Wildschwein-Frischlinge auf Waldboden.

Wegen Platzmangel: Wildschweinnachwuchs wird im Berner Tierpark eingeschläfert und verwertet

Im Tierpark Dählhölzli BE in Bern wurden im vergangenen Jahr elf Wildschwein-Frischlinge getötet und an Raubtiere verfüttert. Grund dafür ist der Platzmangel in den Gehegen. Die Tiere wurden mit einem Bolzenschuss getötet, untersucht und anschliessend vollständig verfüttert.

Die Direktorin des Tierparks, Friederike von Houwald, bestätigte gegenüber der «Plattform J», dass freie Fortpflanzung in der Anlage zugelassen wird. Wildschweine können jedoch bis zu dreimal pro Jahr Junge bekommen – ein Rhythmus, den die Anlage langfristig nicht verkraftet.

Alternative zur Verhütung: Tötung bei Überpopulation

Während manche Zoos auf Verhütungsmittel oder Sterilisation setzen, verfolgt der Tierpark Dählhölzli eine andere Strategie. Diese basiert auf Empfehlungen von Zürcher Forschenden, die in einer Studie auf die Problematik der Überalterung durch Geburtenkontrolle hingewiesen haben. Durch gezielte Tötung und Verfütterung könne die Fortpflanzungsfähigkeit erhalten und eine gesunde Population gewährleistet werden.

Verwertung als Futter für Raubtiere

Die getöteten Tiere werden jeweils ganz verfüttert – mitsamt Fell, Knochen oder Federn. Laut von Houwald ist das für die Raubtiere wie Leoparden und Wölfe artgerecht und gesund: Die Kadaver enthalten wichtige Nährstoffe und sorgen für längere Sättigung.

Auch kranke Tiere werden verwertet

In Einzelfällen müssen Tiere auch aus medizinischen Gründen getötet werden. Ein Zwergziegenbock mit einem schweren Knieschaden und Kreuzbandriss wurde ebenfalls mittels Bolzenschuss erlöst und nach tierärztlicher Untersuchung verfüttert.

Fazit mit Ausblick

Die Strategie des Tierparks Dählhölzli ist ethisch umstritten, doch folgt sie aktuellen Empfehlungen aus der Forschung. Sie ermöglicht Fortpflanzung ohne Überalterung und nutzt unvermeidbare Tötungen für eine artgerechte Fütterung der Raubtiere. Diskussionen rund um Tierethik und Zuchtmanagement dürften weiter anhalten.

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