Stansstad NW: Mordfall Emiliya Emilova bei «Aktenzeichen XY» – Polizei hofft auf neue Hinweise


Emiliya Emilova (Bild: Kapo NW)

Über zehn Jahre nach dem gewaltsamen Tod von Emiliya Emilova rollt die Kantonspolizei Nidwalden den Fall erneut auf. In der TV-Sendung «Aktenzeichen XY» bitten die Ermittler um Hinweise aus der Bevölkerung – für entscheidende Informationen winkt eine Belohnung von 10’000 Franken.

TV-Fahndung soll ungeklärten Mordfall lösen

Im September 2014 wurde in Stansstad eine Frauenleiche aus dem Vierwaldstättersee geborgen – es handelte sich um die 36-jährige Emiliya Emilova aus Bulgarien. Zehn Jahre später ist der Mord noch immer ungeklärt. Trotz intensiver Ermittlungen und rund 150 Befragungen fehlt vom Täter jede Spur. Nun setzen die Kantonspolizei und die Staatsanwaltschaft Nidwalden auf eine neue Strategie: Eine gezielte Öffentlichkeitsfahndung via TV.

Am 26. März 2025 um 20.15 Uhr wird der Fall in der ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY… ungelöst» präsentiert. Ziel ist es, neue Hinweise zur Täterschaft oder zum Tathergang zu erhalten.

Spurenauswertung mit neuer Kriminaltechnik

Die Sonderkommission, die zur Neuaufarbeitung des Falls eingesetzt wurde, prüft mithilfe modernster forensischer Verfahren alte Spuren neu. Das Team wertet zudem über 5’000 Seiten an Verfahrensakten erneut aus. Auch Zeugen, die sich damals nicht äussern wollten, könnten heute unter anderen Umständen bereit sein, zu sprechen.

«Vielleicht hat sich das soziale Umfeld verändert oder frühere Abhängigkeiten bestehen heute nicht mehr», so Staatsanwalt Alexandre Vonwil. Die Hoffnung liegt auf neuen Aussagen, die damals aus Angst oder Unsicherheit nicht gemacht wurden.

Tatverdächtiger könnte Einzeltäter mit Ortskenntnissen sein

Basierend auf einer operativen Fallanalyse gehen die Ermittler derzeit von einem männlichen Einzeltäter aus. Dieser soll über örtliche Kenntnisse verfügt haben und im Affekt gehandelt haben. Emiliya Emilova wurde zuletzt lebend um Mitternacht am 21. September 2014 gesehen – bei ihrer Tätigkeit als Prostituierte auf dem Strassenstrich in Luzern-Ibach.

Die Frau wurde später erdrosselt und vermutlich von der Kehrsitenstrasse aus in den See geworfen. Über die genauen Tatumstände und das Motiv ist weiterhin wenig bekannt.

Fundort der Leiche am Vierwaldstättersee in Stansstad – zehn Jahre später noch immer ungeklärt (Bild: Kapo NW)

Hoffnung auf Hinweise durch TV-Ausstrahlung

Die Ermittler setzen grosse Hoffnungen in die Ausstrahlung auf ZDF und SRF 1. Bereits in der Vergangenheit konnten durch die TV-Sendung andere ungeklärte Fälle erfolgreich gelöst werden.

«Jeder noch so kleine Hinweis kann entscheidend sein», betont Senad Sakic, Chef der Kriminalpolizei Nidwalden. Wer etwas gesehen hat oder nachträglich relevante Informationen erhalten hat, wird gebeten, sich bei der Polizei zu melden. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, ist eine Belohnung von 10’000 Franken ausgesetzt.

Polizei bittet um Hinweise – Zeugenaufruf

Die Kantonspolizei Nidwalden interessiert sich besonders für folgende Fragen:

  • Wer hatte am Tatabend oder davor Kontakt zu Emiliya Emilova?
  • Wer kann Angaben zu Freiern oder Begleitpersonen der Frau machen?
  • Wer hat auffälliges Verhalten im Umfeld nach dem Tatdatum bemerkt?
  • Gibt es neue Hinweise zum Verbleib der Frau in der Tatnacht?

Hinweise nimmt die Kantonspolizei Nidwalden unter der Nummer +41 41 618 44 66 entgegen.

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