Namibia: Netumbo Nandi-Ndaitwah wird erste Präsidentin


Netumbo Nandi-Ndaitwah nach ihrer Wahl zur Präsidentin Namibias

Zum ersten Mal in der Geschichte Namibias wurde eine Frau zur Präsidentin gewählt. Netumbo Nandi-Ndaitwah von der regierenden SWAPO-Partei setzte sich bei der Wahl mit deutlicher Mehrheit durch.

Historischer Wahlsieg

Die Wahlkommission gab bekannt, dass Netumbo Nandi-Ndaitwah bei der Präsidentschaftswahl 57 Prozent der Stimmen erhielt. Ihr Kontrahent Panduleni Itula von der Partei Unabhängige Patrioten für einen Wechsel (IPC) kam auf 26 Prozent. Nandi-Ndaitwah, bisherige Vizepräsidentin Namibias, tritt damit als erste Frau das höchste politische Amt des Landes an.

Zeitgleiches Parlamentsvotum

Neben der Präsidentschaftswahl fand am 27. November 2024 auch die Parlamentswahl statt. Die regierende SWAPO-Partei sicherte sich 51 der 96 Sitze und behält damit die Mehrheit. Dennoch wird der Wahlsieg von der Opposition angefochten. Die IPC bezeichnete den Wahlprozess als «zutiefst fehlerhaft» und bemängelte technische Probleme sowie fehlende Stimmzettel. Trotz Verzögerungen bei der Auszählung wurden frühere Wahlen in Namibia als frei und fair eingestuft.

Netumbo Nandi-Ndaitwah: Eine Frau des Befreiungskampfes

Nandi-Ndaitwah ist seit den 1960er Jahren Mitglied der SWAPO, der Partei, die Namibia seit der Unabhängigkeit 1990 regiert. Sie hatte zahlreiche Schlüsselpositionen inne, darunter als Aussenministerin. Politische Beobachter hatten einen Wahlsieg der SWAPO angesichts wirtschaftlicher Herausforderungen wie hoher Arbeitslosigkeit und sozialer Ungleichheit nicht als sicher erachtet. Doch in ländlichen Gebieten bleibt die Partei stark verwurzelt, und ältere Wähler fühlen sich weiterhin mit der Befreiungsbewegung verbunden.

Herausforderungen für die neue Präsidentin

Obwohl Namibia in den letzten Jahren durch Investitionen in Öl, Gas und grünen Wasserstoff wirtschaftlich gewachsen ist, bleibt die Einkommensungleichheit eine der höchsten weltweit. Laut Weltbank ist Namibia das Land mit der zweithöchsten Einkommensungleichheit. Diese sozialen und wirtschaftlichen Probleme werden zentrale Themen für die neue Präsidentin sein.

 

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