Wie die Berufsbildung in der Schweiz gestärkt werden kann: Ergebnisse des Spitzentreffens


(Symbolbild)

Die Attraktivität der Berufsbildung stand im Fokus des Spitzentreffens Berufsbildung 2024. Travail.Suisse betonte dabei die Bedeutung von Qualität und Koordination, um die Berufsbildung nachhaltig zu stärken.

Berufsbildung im Wandel: Herausforderungen und Perspektiven

Die Berufsbildung ist ein zentraler Pfeiler des Schweizer Bildungssystems und spielt eine entscheidende Rolle für die Integration junger Menschen in den Arbeitsmarkt sowie die Versorgung der Wirtschaft mit Fachkräften. Trotz breiter Anerkennung gerät sie jedoch zunehmend unter Druck – etwa durch die steigenden Anmeldezahlen an Gymnasien.

Beim heutigen Spitzentreffen Berufsbildung, geleitet von Bundesrat Guy Parmelin, diskutierten Vertreter der Verbundpartner – Arbeitnehmende, Arbeitgebende, Kantone und Bund – über Wege, die Attraktivität der Berufsbildung zu steigern. Adrian Wüthrich, Präsident von Travail.Suisse, hob hervor, dass die Berufsbildung hervorragende Karrieremöglichkeiten bietet und die soziale Selektivität im Bildungssystem mindern kann. Er betonte die Notwendigkeit neuer Ansätze zur Weiterentwicklung des Systems, insbesondere angesichts des 20-jährigen Jubiläums des Berufsbildungsgesetzes.

Verbesserung der Ausbildungsqualität

Die Lehre in der Schweiz basiert auf drei Lernorten: Lehrbetrieb, Berufsschule und überbetriebliche Kurse. Aus Sicht von Jeunesse.Suisse, der Jugendkommission von Travail.Suisse, liegt ein zentraler Hebel zur Stärkung der Berufsbildung in der Optimierung der Qualität der Ausbildung in Betrieben. Rebecca Schatt von Jeunesse.Suisse fordert eine deutliche Verlängerung des Berufsbildner-Kurses, regelmässige Weiterbildung und bessere Rahmenbedingungen für Berufsbildner. Auch für Lernende schlägt Travail.Suisse Massnahmen vor, darunter zusätzliche Ferienwochen und die Möglichkeit, eine Berufsmaturität parallel zur Lehre zu absolvieren.

Koordination zwischen Berufsbildung und Hochschulen

Die Durchlässigkeit zwischen Berufsbildung und Hochschulen ist ein herausragendes Merkmal des Schweizer Bildungssystems. Dennoch fehlt es oft an Abstimmung zwischen diesen Bereichen. Gabriel Fischer, Leiter Bildungspolitik bei Travail.Suisse, kritisiert die Konkurrenz zwischen Abschlüssen der höheren Berufsbildung und Hochschulweiterbildungsangeboten wie CAS/DAS/MAS. Eine bessere Steuerung und Koordination seien nötig, um eine Schwächung der Berufsbildung durch unkoordinierte Entscheidungen im Hochschulbereich zu verhindern.

Zukunftsperspektiven

Die Teilnehmer des Spitzentreffens waren sich einig, dass die Berufsbildung gestärkt werden muss, um auch in Zukunft topqualifizierte Fachkräfte hervorzubringen. Travail.Suisse plädiert für eine systematische Verbesserung der Ausbildungsqualität, attraktivere Rahmenbedingungen und eine engere Abstimmung mit den Hochschulen.

 

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