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Die Schweizer Armee setzt ihren Kulturwandel fort und verstärkt den Schutz der Armeeangehörigen mit weiteren Massnahmen gegen Diskriminierung und sexualisierte Gewalt.
Die Armeeführung bekennt sich seit 2023 zu einer Nulltoleranz-Strategie gegenüber Diskriminierung und sexualisierter Gewalt. Eine Studie zu diesen Themen in der Schweizer Armee zeigt jedoch weiteren Handlungsbedarf auf. Aus diesem Grund hat die Armeeführung neben der bereits bestehenden Diversity-Strategie zusätzliche Massnahmen festgelegt, um den Schutz der Armeeangehörigen zu stärken und den Kulturwandel zu beschleunigen.
Massnahmen zur Stärkung des Schutzes
Die Massnahmen werden sechs Handlungsfeldern zugeordnet und umfassen insbesondere die Prävention, die Stärkung der Opferrechte und die Verbesserung der Verfahren. Die ersten drei Handlungsfelder betreffen die Prävention und die Unterbindung von diskriminierenden oder gewalttätigen Verhaltensweisen, die Befähigung der Armeeangehörigen im Vorgehen gegen Diskriminierung und Gewalt sowie die Wiederherstellung eines diskriminierungsfreien Zustands.
Zusätzlich werden Ausbildungsmodule zur Bekämpfung von Diskriminierung und sexualisierter Gewalt sowie zu Interventionsmöglichkeiten für Beobachtende entwickelt. Das vierte Handlungsfeld konzentriert sich auf die Stärkung der Opferrechte und den Schutz von Zeuginnen und Zeugen. Das fünfte Handlungsfeld beinhaltet die Verbesserung der Verfahren, unter anderem durch ein verbessertes Reporting von Disziplinarfällen aufgrund von Diskriminierung und sexualisierter Gewalt sowie die Optimierung der Meldeprozesse. Schliesslich intensiviert die Armee im sechsten Handlungsfeld die Zusammenarbeit mit externen Organisationen und Fachstellen, um Wissen und Erfahrungen auszutauschen.
Diese Massnahmen sollen dazu beitragen, den Kulturwandel innerhalb der Armee weiter voranzutreiben und ein respektvolles Miteinander sicherzustellen.
Ergebnisse der Studie zeigen Handlungsbedarf
Die Studie zur geschlechtsspezifischen Diskriminierung und sexualisierten Gewalt in der Armee zeigt, dass knapp die Hälfte der Befragten Diskriminierung erlebt haben. Von den 1126 teilnehmenden Armeeangehörigen (764 Frauen und 362 Männer) gaben 40% an, sexualisierte Gewalt erlebt zu haben, wobei vor allem verbale sexualisierte Gewalt weit verbreitet ist. Die Studie wurde im Rahmen der Gleichstellungsstrategie 2030 des Bundes durchgeführt und soll 2027 erneut wiederholt werden, um die Wirksamkeit der Massnahmen zu überprüfen.