Florenz: Einnahmen aus Kurzzeitvermietungen beeinflussen den Wohnungsmarkt. (Bild: Ansa)

Italien wächst dank des Tourismus, aber der Overtourism wird zunehmend zu einem schwer kontrollierbaren Phänomen. Ein Bericht von Eurispes zeigt die wirtschaftliche Bedeutung und die Herausforderungen im Tourismussektor auf.

Italienischer Tourismus boomt
Im Jahr 2024 wird Italien voraussichtlich 215 Millionen Touristen beherbergen, was einem Anstieg von 14 % der internationalen Besucher im Vergleich zu 2023 entspricht. Der wirtschaftliche Beitrag des Tourismus könnte bis zu 15 % des Bruttoinlandsprodukts ausmachen. Allein im August 2024 wurden 40 Millionen ausländische Touristen gezählt, die über 6,5 Milliarden Euro ausgaben.

Problematik des Overtourism
Der Bericht von Eurispes zeigt jedoch die negativen Auswirkungen des Overtourism auf. Städte wie Florenz leiden unter der Last der Touristenmassen, insbesondere durch kurzfristige Vermietungen. 2023 zahlte allein Airbnb über 14 Millionen Euro an Kurtaxen in Florenz, was etwa 20 % der Einnahmen der 393 Hotels in der Stadt entspricht. Städte wie Dubrovnik, Venedig und Rom sind besonders betroffen, wobei Rom 2023 auf Platz 13 der am meisten betroffenen Städte weltweit rangierte.

Wirtschaftliche Ungleichgewichte
Die Einnahmen aus kurzfristigen Vermietungen sind in Städten wie Florenz und Rom enorm, aber nur 2 % der leerstehenden Immobilien Italiens werden für den Tourismus genutzt. Gleichzeitig dominiert der ausländische Einfluss den Hotelmarkt, was zu Steuerverlusten von etwa 2 Milliarden Euro jährlich führt, einschliesslich der Buchungsgebühren von Online-Reiseagenturen.

Lösungen für nachhaltigen Tourismus
Eurispes betont die Notwendigkeit, den negativen externen Effekten des Tourismus entgegenzuwirken, ohne den Tourismus selbst zu behindern. Eine gerechtere Verteilung der touristischen Gewinne auf die lokalen Gemeinschaften und eine stärkere nationale Kontrolle des Sektors könnten langfristige Lösungen bieten.

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