Wärmepumpen-Betrug in der Romandie: Dutzende Hausbesitzer verlieren Ersparnisse


Wärmepumpeninstallation in der Romandie: Betrug bringt Hausbesitzer um ihre Ersparnisse. (Symbolbild, Pixabay)

In der Romandie mehren sich Berichte über Betrugsfälle bei der Anschaffung von Wärmepumpen, bei denen Hausbesitzer Tausende von Franken verloren haben. Die Betrugsmasche folgt oft einem ähnlichen Muster: Ein talentierter Verkäufer, der unter verschiedenen Firmennamen wie IAS, Orata oder Ecoconseil operiert, überzeugt potenzielle Kunden von einem scheinbar attraktiven Angebot. Diese leisten hohe Anzahlungen, erhalten jedoch keine oder mangelhafte Ware. Besonders betroffen ist die Region Neuenburg, wo mehrere Opfer ihre Ersparnisse verloren haben.

Die Methode des Betrugs

Der Verkäufer A.G., der als zentraler Akteur in diesen Fällen genannt wird, ist bekannt für seine überzeugenden Verkaufsstrategien. Er bietet Wärmepumpen zu sehr günstigen Preisen an und beantwortet alle Fragen der Kunden professionell. Nach dem Abschluss des Geschäfts und der Zahlung der Anzahlung passiert jedoch oft nichts mehr: Die versprochenen Produkte werden entweder nicht geliefert, oder es handelt sich um minderwertige Geräte, die in der Schweiz nicht zugelassen sind. Auch die Installation der Geräte bleibt oft unvollständig oder fehlerhaft, was zu zusätzlichen Gefahren führt.

Die betroffenen Hausbesitzer

Catherine und Noëlle Bron aus Neuenburg sind nur zwei der vielen Opfer. Sie zahlten mehr als 30.000 Franken, erhielten jedoch nur Teile einer unzulässigen Wärmepumpe und stehen nun vor einem finanziellen Fiasko. Ähnliche Geschichten wurden von rund 20 anderen Hausbesitzern in der Region berichtet. Ihre Verluste schwanken zwischen 3.000 und 45.000 Franken. In ihrer Verzweiflung haben sich einige der Betroffenen zusammengeschlossen, um gemeinsam rechtliche Schritte gegen den Verkäufer und die involvierten Firmen einzuleiten.

Rechtliche Herausforderungen

Die rechtliche Aufarbeitung gestaltet sich schwierig. Die Staatsanwaltschaften in Genf und Jura haben Ermittlungen aufgenommen, doch es stellt sich die Frage, ob sie über genügend Ressourcen verfügen, um solche komplexen Fälle zu verfolgen. Die betroffenen Hausbesitzer fühlen sich oft allein gelassen und fordern eine intensivere Verfolgung der Betrüger.

Stellungnahme des Verkäufers

A.G., der zentrale Verkäufer, hat in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber RTS behauptet, dass seine Rolle lediglich die eines unabhängigen Geschäftsmanns gewesen sei. Er gibt an, keine Provisionen von der Firma IAS erhalten zu haben und beteuert, stets im besten Interesse der Kunden gehandelt zu haben. Dennoch zeigt sich, dass viele seiner Kunden nicht die versprochenen Leistungen erhielten und mit erheblichen finanziellen Schäden zurückblieben.

Forderungen nach besserem Schutz

Diese Vorfälle haben in der Romandie eine Diskussion über den Verbraucherschutz und die Rolle der Justiz in solchen Fällen ausgelöst. Es besteht die Forderung, dass der Staat aktiver eingreifen und die Ressourcen der Staatsanwaltschaften verstärken muss, um solche Betrugsfälle effektiv zu bekämpfen. Auch die Transparenz der beteiligten Unternehmen steht in der Kritik.

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