Ab 2025: Männliche Küken in der Schweiz werden vor dem Schlüpfen aussortiert. (Symbolbild, Pixabay)

Ab 2025 wird die Eierbranche in der Schweiz eine neue Methode zur Geschlechtsbestimmung bei noch nicht ausgebrüteten Küken einführen. Mit der sogenannten In-ovo-Geschlechtsbestimmung kann das Geschlecht bereits am elften oder zwölften Tag der Bebrütung festgestellt werden.

Männliche Küken, für die es in der Legehennenzucht keine Verwendung gibt, werden dann vor dem Schlüpfen aussortiert. Diese Umstellung soll das konventionelle Töten von männlichen Küken überflüssig machen, was bisher meist am ersten Lebenstag erfolgte.

Die neue Technologie und ihre Umsetzung

Die Umstellung auf die In-ovo-Geschlechtsbestimmung wird in der konventionellen Landwirtschaft in einem Schritt erfolgen. Die dafür benötigte technische Ausstattung soll in grossen Brütereien ab Anfang 2025 in Betrieb genommen werden, mit dem Ziel, die Prozesse bis Ende des Jahres vollständig zu implementieren. Gallosuisse, der Verband der Schweizer Eierproduzenten, geht davon aus, dass diese Umstellung zu einer minimalen Preiserhöhung von bis zu 1.5 Rappen pro Ei führen könnte. Trotzdem wird jede Preisgestaltung den jeweiligen Marktteilnehmern überlassen.

Ein Meilenstein im Tierschutz

Die In-ovo-Geschlechtsbestimmung stellt einen bedeutenden Fortschritt in der ethischen Diskussion um das Kükentöten dar. Bislang wurden männliche Küken, die in der Legehennenzucht keine Verwendung finden, oft am ersten Lebenstag getötet und zu Biogas oder Tierfutter verarbeitet. Mit der neuen Methode können diese Küken bereits vor dem Schlüpfen aussortiert werden, bevor sie Schmerz empfinden. Die Eierbranche sieht dies als einen wichtigen Schritt, um das ethisch umstrittene Thema „männliche Küken“ zu lösen und eine nachhaltigere Praxis in der Eierproduktion zu etablieren.

Bio-Betriebe wählen andere Wege

Während die konventionelle Landwirtschaft auf die In-ovo-Geschlechtsbestimmung setzt, gehen einige Bio-Betriebe einen anderen Weg. Sie fokussieren sich auf die Aufzucht der männlichen Küken oder setzen auf Zweinutzungshühner, die sowohl Eier legen als auch zur Fleischproduktion genutzt werden können. Diese Ansätze tragen ebenfalls zur Reduzierung des Kükentötens bei und bieten alternative Lösungen, die dem ethischen Anspruch von Bio-Produkten gerecht werden.

Ausblick auf die Zukunft

Mit der Einführung der In-ovo-Geschlechtsbestimmung ab 2025 setzt die Schweiz ein klares Zeichen im Tierschutz und in der nachhaltigen Landwirtschaft. Die Technologie könnte langfristig dazu beitragen, das Töten männlicher Küken weltweit zu reduzieren und die Eierproduktion ethisch vertretbarer zu gestalten. Dies könnte auch ein Modell für andere Länder sein, ähnliche Lösungen zu implementieren und somit einen globalen Beitrag zum Tierschutz zu leisten.

Die mobile Version verlassen