Globale Erwärmung: 1,5-Grad-Marke könnte schon bis 2029 überschritten werden

Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) warnt: Die globale Durchschnittstemperatur wird in den kommenden fünf Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit kritische Werte übersteigen. Zwischen 2025 und 2029 könnte die 1,5-Grad-Schwelle erstmals überschritten werden – ein zentrales Warnsignal im Kampf gegen den Klimawandel.

Temperaturen auf Rekordniveau erwartet

Laut dem aktuellen WMO-Bericht, erstellt auf Basis internationaler Prognosen unter Federführung des britischen Met Office, besteht eine 70-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass die durchschnittliche Erwärmung über einen Fünfjahreszeitraum erstmals über 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau (1850–1900) liegt.

Bereits heute zählen die Jahre 2023 und 2024 zu den heissesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Entwicklung dürfte sich fortsetzen: Für den Zeitraum 2025–2029 rechnen Fachleute mit einer 86-prozentigen Wahrscheinlichkeit, dass in mindestens einem Jahr die Temperatur 1,5 Grad übersteigt. Gleichzeitig liegt die Wahrscheinlichkeit bei 80 Prozent, dass eines der Jahre einen neuen Hitzerekord aufstellt – noch über dem bisherigen Rekordjahr 2024.

Laut ansa.it unterstreicht die WMO, dass diese Entwicklung keine kurzfristige Anomalie ist, sondern auf einen anhaltenden Erwärmungstrend hinweist – mit weitreichenden Auswirkungen auf Natur, Wirtschaft und Gesellschaft.

Arktis besonders stark betroffen

Besonders drastisch zeigt sich die Erwärmung in der Arktis. Die WMO erwartet, dass sich die Temperaturen dort im Winterhalbjahr mehr als 3,5-mal schneller erhöhen als im globalen Mittel. Im Vergleich zum Zeitraum 1991–2020 könnte die Differenz bis zu +2,4 Grad Celsius betragen.

Auch regional verändern sich die Niederschlagsmuster: Zwischen Mai und September dürften Nordeuropa, der Sahel, Alaska und Nordsibirien feuchter werden. Der Amazonas hingegen muss sich laut Prognosen auf trockene Jahreszeiten einstellen – mit Folgen für Ökosysteme und Wasserverfügbarkeit.

„Keine Anzeichen für Entspannung“

Ko Barrett, stellvertretende Generalsekretärin der WMO, macht klar: „Wir haben gerade die zehn heissesten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erlebt. Leider lässt der neue Bericht keine Entspannung erkennen.“ Die Folge: Zunehmende Belastungen für Alltag, Gesundheit, Wirtschaft und globale Ökosysteme.

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