F-35A-Beschaffung: Schweiz muss Festpreis aufgeben

Der Traum vom Fixpreis ist geplatzt: Die USA bleiben hart – die Schweiz kann beim Kauf der F-35A-Kampfjets keinen Festpreis durchsetzen.
Jetzt prüft der Bundesrat Alternativen und lässt die Grundlagen der Luftverteidigung neu bewerten.

Festpreis-Verhandlungen gescheitert

In den vergangenen Wochen verhandelten Vertreter des Bundes, darunter VBS-Chef Martin Pfister, mit dem Weissen Haus und US-Verteidigungsminister Pete Hegseth.
Das Ziel: einen verbindlichen Festpreis für die F-35A durchsetzen.

Ergebnis: Die USA halten an ihrer Preisstruktur fest.

  • Preis orientiert sich am jeweiligen Produktionslos

  • Abrechnung erfolgt zum zwischen US-Regierung und Lockheed Martin vereinbarten Wert

  • Festpreis nicht möglich

Unklare Gesamtkosten – Teuerung als Risiko

Ohne Fixpreis bleiben die Gesamtkosten abhängig von:

  • US-Inflation

  • Rohstoffpreisen

  • Zöllen und Handelsbedingungen

Die geschätzten Mehrkosten: 650 Mio. bis 1,3 Mrd. CHF gegenüber ursprünglichen Berechnungen.

Bundesrat hält an F-35A fest

Trotz Mehrkosten bleibt der Bundesrat überzeugt:

  • Technologischer Vorsprung gegenüber Konkurrenzmodellen

  • Breite Nutzung in Europa – hohe Interoperabilität

  • Sicherheitspolitische Relevanz angesichts geopolitischer Lage

VBS prüft Optionen – Luftverteidigung im Fokus

Bis Ende November 2025 soll das VBS verschiedene Optionen ausarbeiten:

  • Prüfung, ob die Grundlagen der Evaluation von 2017 noch aktuell sind

  • Überprüfung des Berichts „Luftverteidigung der Zukunft“

  • Validierung durch eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Divisionär Christian Oppliger

Ziel: Zielausrüstung der Luftverteidigung an sicherheits- und finanzpolitische Rahmenbedingungen anpassen.

Transparenz: Juristische Gutachten veröffentlicht

Nach Abschluss der Gespräche werden die Rechtsgutachten zweier Kanzleien – einer Schweizer und einer US-amerikanischen – veröffentlicht.
Sie beleuchten die rechtlichen Spielräume und Vertragsbedingungen der Beschaffung.

Fazit – Teurer, aber strategisch gewollt

Die Schweiz gibt den Festpreis auf, investiert aber weiterhin in die F-35A als Kernstück der künftigen Luftverteidigung.
Ob Anpassungen an Stückzahl oder Ausstattung kommen, entscheidet sich Ende November.

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