Appell an die Schweiz, sich der internationalen Geber-Erklärung anzuschliessen – Kritik am israelischen Hilfsplan
Die humanitäre Lage im Gazastreifen hat sich weiter zugespitzt. Trotz einzelner Hilfslieferungen bleibt die Versorgungslage für über zwei Millionen Menschen katastrophal. In einer gemeinsamen Erklärung rufen mehrere Schweizer Entwicklungsorganisationen den Bundesrat dazu auf, sich klar zur uneingeschränkten und neutralen Hilfe zu bekennen. Sie verlangen diplomatischen Druck auf Israel und ein Engagement für völkerrechtlich abgesicherte humanitäre Prinzipien.
Seit Juni 2024 ist der Gazastreifen massiv von israelischen Militäraktionen betroffen. Besonders die Bodenoffensive, Luftangriffe und die systematische Einschränkung von Hilfslieferungen verschärfen die Lage. Laut presseportal.ch berichtet die Koalition der NGOs, dass die israelische Regierung einen Plan verfolgt, bei dem Hilfsgüter nur über vier militärisch kontrollierte Hubs im Süden Gazas verteilt werden sollen – mit Sicherheitsprüfungen und Einschränkungen für notleidende Zivilpersonen. Das widerspreche dem humanitären Völkerrecht.
NGOs: Bundesrat soll Haltung der Schweiz konkretisieren
Die unterzeichnenden Organisationen – darunter Caritas Schweiz, HEKS, Helvetas, Terre des hommes, Swissaid und Alliance Sud – verlangen von der Schweiz:
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Anschluss an die Geber-Erklärung von über 20 Staaten
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Diplomatische Intervention gegenüber Israel für uneingeschränkten Zugang
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Verteidigung der Grundprinzipien: Neutralität, Unparteilichkeit, Unabhängigkeit
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Distanzierung von Organisationen, die humanitäre Hilfe politisch instrumentalisieren
Schweiz soll Waffenstillstand und Schutz fördern
Neben der logistischen Unterstützung und rechtlichen Klarheit fordern die NGOs ein eindeutiges Engagement des Bundesrates:
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Für einen sofortigen Waffenstillstand
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Für den Schutz der Zivilbevölkerung in Gaza und der Westbank
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Für die Freilassung der israelischen Geiseln
Die Schweiz habe als Depositarstaat der Genfer Konventionen eine besondere Verantwortung.
Die Schweizer Hilfswerke betonen, dass ihre Projekte vor Ort dringend auf gesicherte, unabhängige humanitäre Zugänge angewiesen sind. „Die Menschen in Gaza brauchen Hilfe – jetzt“, so der Tenor der Organisationen. Die Schweiz solle ihrer Tradition als Hüterin humanitärer Standards gerecht werden – entschlossen, diplomatisch und wirksam.
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