Saugbaggerfahrer Nico Meier räumt Zürichs Gräben frei


In den verästelten Gräben auf dem Schlossbergplatz kommt der Saugbagger deutlich schneller vorwärts als ein konventioneller Schaufelbagger.(Bildquelle: bauzone5400.ch)

Zwischen Wurzeln, Rohren und Alltagstrubel – der Saugbagger macht die Dreckarbeit

Wenn der blaue Saugbagger anrückt, wird’s laut und gründlich. In Zürichs Innenstadt sorgt das Spezialfahrzeug dafür, dass Erde und Steine zügig aus engen Gräben verschwinden – präzise, effizient und sicher. Der 24-jährige Fahrer Nico Meier manövriert die Saugdüse täglich um Stromleitungen, Wurzeln und Rohrleitungen herum. Der Bericht zeigt, wie er mit Fingerspitzengefühl, technischem Verständnis und viel Einsatz dafür sorgt, dass die Arbeiten für Fernwärmeleitungen reibungslos voranschreiten.

Der Saugbagger ist eine spezialisierte Baumaschine, die durch Unterdruck Material aus engen Baugruben absaugt. Insbesondere in städtischen Gebieten mit dichtem Leitungssystem ist diese Technik effizienter und sicherer als konventionelles Baggern.

Nico Meier sitzt in der Fahrerkabine und steuert mit einem Joystick den „Rüssel“ des Baggers – der kraftvolle Schlauch saugt Erdreich direkt in den grossen Sammelbehälter. Hindernisse wie einbetonierte Rohre oder Wurzelwerk werden dabei elegant umgangen.

Laut bauzone5400.ch wird diese Technik besonders geschätzt, wenn es um präzise Eingriffe bei bestehenden Infrastrukturen geht, ohne das Risiko von Beschädigungen.

Seit über einem Jahr arbeitet Nico Meier regelmässig auf Baustellen in der Innenstadt – derzeit an der Badstrasse und am Schlossbergplatz. „Mit einem konventionellen Bagger wärst du da aufgeschmissen“, sagt er. Die Gräben verlaufen eng zwischen Stromleitungen, Telekommunikationskabeln und Wasserrohren.

Ein Arbeitstag beginnt für Meier um sieben Uhr. Bis neun Uhr müssen alle Arbeiten vor Ladengeschäften erledigt sein – dann öffnen die Türen, und die Zugänge müssen frei sein. Diese Anforderungen machen die Einsatzplanung komplex und erfordern Flexibilität im Tagesablauf.

Auch spontane Einsätze sind keine Seltenheit: Muss kurzfristig ein Saugbagger her, wird Meier direkt gerufen – das macht seinen Job besonders abwechslungsreich.

Der Saugbagger kann bis zu 7 Kubikmeter Erdreich aufnehmen. Ist der Behälter voll, fährt Meier eine Runde um die Innenstadt, um den Aushub an einer seitlich entladbaren Mulde an der Bahnhofstrasse oder beim Langhaus abzukippen. Jede Entleerung dauert rund 25 Minuten – zwei bis vier Mal täglich, je nach Bodenbeschaffenheit.

Im dichten Fussgängerverkehr ist Vorsicht oberstes Gebot. „Ich schaue lieber zwei Mal“, sagt Meier – denn eine Kollision mit Passanten wäre gravierend. Aufmerksamkeit, Geduld und Verantwortung sind feste Bestandteile seines Arbeitsalltags.

Neben der Arbeit bleibt Meier wenig Freizeit. Abends ist er meist erschöpft, aber am Wochenende schraubt er an seinem Projekt: einem Golf Jahrgang 1986, den er in seiner Werkstatt restauriert.

Im Herbst 2024 reiste er zwei Wochen nach Kanada, wo er Freunde besuchte, die als Erntehelfer tätig waren. „Das war beeindruckend“, erzählt er. Nun steht er wieder im Einsatz im Baulos 2 – und freut sich: „Die Stimmung auf der Baustelle ist gut, und es macht noch immer Freude, morgens aufzustehen und loszulegen.“

Ob beim Graben von Hand oder beim Umfahren alter Wurzeln: Nico Meier und sein Saugbagger leisten saubere Arbeit – im wörtlichen und übertragenen Sinn. Mit technischem Können, Erfahrung und Aufmerksamkeit sorgt er dafür, dass Zürichs unterirdische Infrastruktur wächst, ohne Schaden zu nehmen. Ein stiller Held unter Asphalt und Staub – mittendrin im Alltag der Stadt.

Wenn der Belag entfernt ist kann der Saugrüssel seine Arbeit aufnehmen.(Bildquelle: bauzone5400.ch)
Der Saugbagger ermöglicht punktgenaue Aushubarbeit um grosse Betonblöcke oder bestehende Leitungen herum. (Bildquelle: bauzone5400.ch)

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