Heuschnupfen im Wandel: Mehr Betroffene, neue Wege


Mann niest auf einer Blumenwiese im Frühling. (Symbolbild)

Allergie auf dem Vormarsch – „Heuschnupfen“ im Überblick

In der Schweiz leiden rund 20 bis 30 Prozent der Bevölkerung an Heuschnupfen – Tendenz steigend. Ursachen sind nicht nur genetische Veranlagung, sondern auch Umweltveränderungen wie der Klimawandel. Doch neben klassischen Medikamenten etablieren sich neue Therapieformen – bis hin zu natürlichen Alternativen.

Warum Heuschnupfen heute häufiger auftritt

Heuschnupfen wird durch Pollen ausgelöst – vor allem von Gräsern, Birken, Hasel und Ambrosia. Aufgrund steigender Temperaturen und veränderter Vegetationsperioden beginnt die Pollensaison heute früher und dauert länger als noch vor 30 Jahren.

Zudem reagieren Kinder und Erwachsene zunehmend sensibel auf Umweltreize. Feinstaub und Luftschadstoffe können die Schleimhäute zusätzlich reizen und die allergische Reaktion verstärken. Auch die „Hygienehypothese“ – also ein übermässig steriles Umfeld in der Kindheit – wird weiterhin diskutiert.

Aktuelle Lage in der Schweiz: Mehr Allergiker, neue Belastungen

Die Stiftung aha! Allergiezentrum Schweiz berichtet 2024 von einem deutlichen Anstieg bei Erstdiagnosen – besonders bei Kindern zwischen 6 und 14 Jahren. Regionen mit hoher Luftbelastung wie Zürich oder das Mittelland verzeichnen dabei die grösste Zunahme.

Besonders belastend: die Kombination von Heuschnupfen mit Asthma oder Kreuzallergien (z. B. gegenüber Äpfeln, Nüssen oder Sellerie). Neue Pollenarten wie die aus Nordamerika eingeschleppte Ambrosia verschärfen die Situation zusätzlich.

Therapien: Zwischen Schulmedizin und natürlichen Methoden

Klassische Ansätze:

  • Antihistaminika (z. B. Cetirizin, Loratadin)
  • Kortison-Nasensprays
  • Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie über mehrere Jahre)

Moderne & alternative Methoden:

  • Nasenfilter, Pollenschutzgitter, Luftreiniger
  • Akupunktur: Wirksamkeit laut Studien (z. B. Charité Berlin, 2020) teils bestätigt
  • Probiotika und Mikrobiom-Therapie im Forschungsfokus
  • Ernährung: Weniger histaminhaltige Lebensmittel, regionale Rohkost vermeiden in Hochsaison

Heuschnupfen wird in der Schweiz zum Dauerthema – medizinisch und gesellschaftlich. Der Wandel des Klimas verändert die Pollenbelastung grundlegend. Gleichzeitig wächst die Bandbreite an Behandlungsoptionen. Entscheidend ist ein individueller Therapieansatz – abgestimmt auf Region, Belastung und persönliche Bedürfnisse.

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