Sie schlafen viel, bewegen sich langsam – und treffen trotzdem erstaunlich effektive Entscheidungen. Was Führungskräfte von Faultieren lernen können.
In einer Welt voller Hektik, Meetings und Multitasking wirken Faultiere wie das Gegenteil von Erfolg. Doch gerade ihre Langsamkeit, Ruhe und Fokus könnten sie zu idealtypischen Managern machen – jedenfalls besser als so mancher überforderte Chef.
Faultiere schlafen bis zu 20 Stunden pro Tag, bewegen sich mit maximal 0,27 km/h fort – und gelten biologisch als überaus effiziente Überlebenskünstler. Während Menschen oft unter Zeitdruck Fehler machen, kalkulieren Faultiere jedes Risiko.
Die Frage ist also nicht: Warum sind Faultiere faul? Sondern: Warum sind wir Menschen so hektisch?
Was Faultiere zu besseren Managern macht
Langsam = überlegt
Faultiere entscheiden nicht spontan. Ihre Bewegungen sind das Resultat von vollständiger Risikoabwägung. Was nach Trägheit aussieht, ist in Wirklichkeit maximale Effizienz – genau das, was in überhitzten Managementetagen oft fehlt.
Keine unnötige Bewegung
Ein Faultier plant seinen nächsten Schritt. Meetings „zur Sicherheit“, hektische Aktionismus-Mails oder PowerPoint-Overkill? Fehlanzeige. Faultier-Manager würden nur handeln, wenn es wirklich nötig ist – und sparen so Zeit, Ressourcen und Nerven.
Ruhe als Führungsstil
Faultiere schreien nicht, hetzen nicht, nerven nicht. Sie sind beobachtend, still und konstant. Statt Burnout zu verbreiten, verlangsamen sie den Takt – was Teams effektiv stabilisiert.
Fokus statt Multitasking
Ein Faultier tut – ganz biologisch – immer nur eine Sache gleichzeitig. Und macht sie zu Ende. Manager, die sich daran orientieren, könnten ihre Projekte konsequenter, klarer und erfolgreicher führen.
Nachhaltigkeit
Faultiere leben energiesparend, verbrauchen wenig, zerstören nichts und wirken trotzdem. Ein Plädoyer für nachhaltige Führung statt High-Speed-Wachstumswahn.
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Faultiere vermeiden Konflikte: Sie sind territorial, aber friedlich. Kein Mikromanagement, keine Machtkämpfe.
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Studien zeigen: Wer im Job langsamer agiert, trifft weniger Fehlentscheidungen – besonders in Stresssituationen.
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„Slow Management“ ist ein realer Trend – inspiriert u. a. von Naturbeobachtung und Achtsamkeit.