Vom Kindergarten bis zur Hochschule: Das Schweizer Schulsystem bietet vielfältige Wege für jede Laufbahn.
Das Schulsystem der Schweiz ist bekannt für seine Durchlässigkeit und die frühe Förderung praktischer und akademischer Fähigkeiten. Es ist föderal organisiert: Jeder Kanton kann über weite Teile seines Bildungssystems selbst bestimmen, trotzdem gibt es nationale Rahmenvorgaben. Ein Überblick über die wichtigsten Stationen und Besonderheiten.
In der Schweiz sind Bildung und Schule primär Sache der Kantone und Gemeinden. Trotzdem sorgt die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) für gewisse Vereinheitlichungen, zum Beispiel bei der Schulpflicht oder den Zielen einzelner Bildungsstufen. Die Schulpflicht dauert je nach Kanton neun bis elf Jahre. Das Schweizer Schulsystem ist aufgeteilt in die obligatorische Schulzeit und die nachobligatorische Bildung.
Aufbau im Detail
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Kindergarten / Eingangsstufe:
Je nach Kanton beginnt die obligatorische Schule mit einem oder zwei Jahren Kindergarten. In manchen Kantonen wird diese Stufe als Eingangsstufe bezeichnet. -
Primarstufe (Primarschule):
Sie dauert in der Regel sechs Jahre (je nach Kanton auch vier oder fünf). Die Primarschule legt die Grundlagen in Lesen, Schreiben, Mathematik und Allgemeinbildung. -
Sekundarstufe I (Oberstufe):
Anschliessend besuchen die Kinder für drei Jahre die Sekundarstufe I. Hier werden sie je nach Leistung in unterschiedliche Leistungsniveaus (z. B. Sek A, Sek B) eingeteilt. -
Sekundarstufe II:
Nach der obligatorischen Schulzeit entscheidet sich der Bildungsweg: Jugendliche können entweder eine berufliche Grundbildung (Lehre) absolvieren oder ein allgemeinbildendes Programm wie ein Gymnasium, eine Fachmittelschule oder eine Berufsmaturitätsschule besuchen. -
Tertiärstufe:
Die tertiäre Ausbildung umfasst Universitäten, Fachhochschulen und höhere Berufsbildung (z. B. eidgenössische Diplome, Höhere Fachschulen). Besonders hervorzuheben ist das duale Bildungssystem: Viele Jugendliche kombinieren praktische Berufserfahrung mit schulischer Weiterbildung.
Das Schweizer Bildungssystem bietet besonders viele Möglichkeiten für spätere Wechsel oder Weiterbildungen: Es ist kein starres System. So können Lehrabgänger später noch an eine Fachhochschule oder mittels Passerelle ans Gymnasium und danach an eine Universität wechseln. Zudem ist die Schweiz eines der Länder mit dem höchsten Anteil an Jugendlichen, die nach der Schule eine Berufslehre beginnen – rund zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler wählen diesen Weg.
Das Schulsystem der Schweiz vereint Tradition und Flexibilität: Es erlaubt jungen Menschen, je nach Talent und Interesse vielfältige Bildungswege einzuschlagen. Ob über Lehre, Matura oder Studium – die Möglichkeiten sind offen.
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