Vom Lohnanspruch bis zur Ferienregelung: Wer in der Schweiz arbeitet, sollte seine Rechte und Pflichten genau kennen.
Die Schweiz bietet attraktive Arbeitsbedingungen – doch nicht jeder kennt die wichtigsten gesetzlichen Grundlagen. Ob Arbeitszeiten, Kündigungsschutz oder Sozialversicherung: Arbeitnehmer und Arbeitgeber haben klare Rechte und Pflichten. Ein Überblick über die wichtigsten Fakten rund ums Arbeiten in der Schweiz.
Das Schweizer Arbeitsrecht beruht auf verschiedenen Grundlagen: Obligationenrecht (OR), Arbeitsgesetz (ArG) und Gesamtarbeitsverträgen (GAV). Während das OR primär das individuelle Arbeitsverhältnis regelt, schützt das ArG die Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer. Kantonale Unterschiede oder branchenspezifische Vereinbarungen (GAV) kommen ergänzend hinzu.
Diese Rechte und Pflichten sollten alle Arbeitnehmenden in der Schweiz kennen:
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Lohnzahlung: Der Arbeitgeber muss den vereinbarten Lohn spätestens am Ende jedes Monats zahlen (Art. 323 OR).
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Ferienanspruch: Mindestens vier Wochen Ferien pro Jahr sind gesetzlich vorgeschrieben (Art. 329a OR).
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Arbeitszeiten: Gemäss Arbeitsgesetz beträgt die maximale Wochenarbeitszeit 45 Stunden für Industriemitarbeitende, Büropersonal und technische Angestellte (Art. 9 ArG).
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Kündigungsfristen: Kündigungen müssen innerhalb festgelegter Fristen erfolgen, je nach Dienstalter mindestens ein bis drei Monate (Art. 335c OR).
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Sozialversicherungspflichten: Beiträge an AHV, IV, ALV und Pensionskasse sind Pflicht und werden vom Lohn abgezogen.
In der Schweiz besteht kein gesetzlicher Anspruch auf ein 13. Monatsgehalt – dies muss ausdrücklich im Arbeitsvertrag oder GAV geregelt sein. Ebenfalls interessant: Auch befristete Arbeitsverhältnisse können gesetzlichen Kündigungsschutz geniessen, etwa bei Krankheit oder Unfall (Art. 336c OR). Bei Mutterschaft besteht ein gesetzlicher Kündigungsschutz während der Schwangerschaft und bis 16 Wochen nach der Geburt.
Die Arbeitswelt in der Schweiz bietet faire Bedingungen – vorausgesetzt, beide Seiten kennen ihre Rechte und Pflichten. Gut informiert zu sein schützt nicht nur vor bösen Überraschungen, sondern stärkt auch die eigene Position im Berufsleben.
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