Fahrverbote für Schwerverkehr sorgen schweizweit für Umleitungen – mit Folgen für Transit und Logistik
Die Schweiz hat ihre Regelungen für den Schwerverkehr am 22. April 2025 verschärft – insbesondere auf stark frequentierten Alpenrouten. Grund dafür sind gestiegene Sicherheitsanforderungen und Umweltbelastungen. Was konkret gilt und welche Strecken betroffen sind, lesen Sie hier.
Warum gibt es Fahrverbote für Schwerverkehr?
Fahrverbote für Lastwagen sind in der Schweiz kein neues Phänomen. Bereits seit Jahrzehnten verfolgt das Land eine konsequente Verlagerungspolitik: Der Transitverkehr soll möglichst auf die Schiene verlagert werden. Neben dem Nachtfahrverbot (22–5 Uhr) und dem Sonntagsfahrverbot gelten zusätzliche Einschränkungen an Feiertagen sowie bei bestimmten Witterungslagen. Diese Massnahmen sollen sowohl den Lärmschutz verbessern als auch die Verkehrssicherheit erhöhen – besonders auf den sensiblen Alpenrouten.
Neue Sperrungen und temporäre Ausnahmen
Am 22. April 2025 sind vor allem zwei Routen neu betroffen:
- Gotthardpass UR/TI: Vollsperrung für den Schwerverkehr aufgrund von Felssturzgefahr bis auf Weiteres.
- San-Bernardino-Route GR: Teilweise Sperrungen bei Schnee- und Eisglätte (zwischen Hinterrhein und Mesocco).
Zudem gilt am 1. Mai (Tag der Arbeit) ein generelles Fahrverbot für LKW ab 3,5 Tonnen zwischen 0 und 24 Uhr.
Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) ruft zur Nutzung von Alternativrouten auf, betont jedoch, dass diese ebenfalls stark ausgelastet sein könnten. «Die aktuellen Massnahmen dienen der Sicherheit und dem Umweltschutz», so eine Sprecherin des ASTRA.
Was Logistiker wissen sollten: Zahlen, Fakten, Auswirkungen
Laut dem Schweizerischen Nutzfahrzeugverband ASTAG verursachen Fahrverbote pro Tag Verluste in Millionenhöhe für Transportunternehmen – insbesondere bei internationalen Verbindungen. Eine Studie der Universität Zürich belegt zudem: Fahrverbote auf einzelnen Streckenabschnitten führen oft zu Ausweichverkehren durch kleinere Gemeinden, was dort die Infrastruktur überlastet.
Experten fordern deshalb mehr Klarheit in der Kommunikation und langfristige Lösungen durch Digitalisierung und smarte Verkehrssteuerung.
Die Schweiz setzt weiterhin auf eine konsequente Verkehrslenkung für den Schwerverkehr. Während dies langfristig Umwelt und Infrastruktur entlasten soll, geraten Logistikunternehmen und Fahrer zunehmend unter Druck. Klare Kommunikation, digitale Lösungen und internationale Abstimmung könnten den Weg zu einem fairen Ausgleich ebnen.
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